Britische Forscher berichten über einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Energy-Drinks und «zahlreichen negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit». Darunter befinden sich unter anderem: eine schlechte Schlafdauer und -qualität, schlechte schulische Leistungen, Selbstmordrisiko, psychische Belastung, ADHS-Symptome, depressives und panisches Verhalten, allergische Erkrankungen, Insulinresistenz und Zahnprobleme.
Die Autoren stützten ihre Schlussfolgerungen auf eine Analyse von 57 Studien. Dabei wurde in vielen Studien auch ein starker positiver Zusammenhang zwischen dem Trinken von Energydrinks und den folgenden Merkmalen festgestellt: Hang zum Rauchen, zu Alkoholkonsum, zu Saufgelagen, zum Konsum anderer Substanzen und der Absicht, diese Verhaltensweisen zu beginnen, ausserdem zum «Sensation Seeking», also der Suche nach Stimulation oder Sensation, und sogar zu kriminellen Verhaltensweisen.
Energydrinks sind alkoholfreie Getränke, die neben anderen Stimulanzien wie Taurin, Ginseng und Guarana hohe Mengen an Koffein (150 mg pro Liter oder mehr) enthalten. Pro Energydrink, so die Autoren der Studie, schwanke der Koffeingehalt zwischen 50 mg und 505 mg – verglichen mit 90 mg in einem Viertelliter Kaffee, 50 mg in einem Viertelliter Tee und 34 mg in einem halben Liter Cola.
Ein übermässiger Koffeinkonsum könne zu Koffeinintoxikation und -abhängigkeit führen. Auch würden viele Energydrinks viel Zucker enthalten (9 bis 13 g pro 100 ml) und als zuckergesüsste Getränke eingestuft. Dabei würden die Wirkungen von Energydrinks auf Koffein, koffeinähnliche Zusätze oder andere Inhaltsstoffe wie Taurin zurückgeführt, die mit Koffein interagieren könnten. Energy Shots hätten ein geringeres Volumen, würden aber oft mindestens die gleiche Menge an Koffein enthalten wie Energydrinks.
Bemerkenswert sei auch, dass der Konsum von Energydrinks seit deren Einführung im Jahr 1987 rapide zugenommen habe. Trotz Warnhinweisen würden mehr als 30 Prozent der Jugendlichen Energydrinks konsumieren, wobei Jungen mehr konsumierten als Mädchen.
Der weltweite Markt für Energydrinks habe im Jahr 2020 einen Wert von 45,8 Milliarden US-Dollar gehabt und werde voraussichtlich mit einer jährlichen Rate von 8,2 Prozent bis 2031 auf 108,4 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Die Metastudie versteht sich als Aktualisierung einer früheren, im Jahr 2016 veröffentlichten Übersichtsarbeit zu den gesundheitlichen und anderen Auswirkungen des Konsums von Energydrinks durch Kinder und Jugendliche. Diese Studie kam zu folgendem Ergebnis:
«Es gibt immer mehr Belege dafür, dass der Konsum von Energydrinks mit einer Reihe von negativen Folgen und Risikoverhaltensweisen in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern verbunden ist. Geschmack, Markentreue und wahrgenommene positive Wirkungen sorgen jedoch für ihre Beliebtheit bei jungen Verbrauchern.»
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