Am Freitag nach 16 Uhr kommt der 14-jährige Thomas mit seinen Eltern auf die sonnige Terrasse und setzt sich mit einem tiefen Seufzer in einen der selbstgezimmerten Palettensessel. Von der Last des Schulalltages erledigt, meint er: «Ich komme hierher, weil ich hier so reden kann, wie ich denke.»
Das kann er unter den Mitgliedern des Vereins «Urig» wirklich, ob er nun mit Jung oder Alt am Tisch sitzt. Den Menschen so zu akzeptieren wie er ist, ist einer der Werte des Vereins. Er bietet mit einem Vereins-Lokal, das gleichzeitig die Geschäftsstelle ist, allen Mitgliedern jederzeit die Gelegenheit sich zu treffen, sich zu unterhalten, Vorträge zu hören, Musik zu machen, selbstgemachtes Essen und Getränke zu geniessen, sich auszutauschen und Projekte für die Zukunft zu schmieden.
Zum Beispiel wird mit einer Arbeitsgruppe von Interessierten ein Permakulturgarten angelegt. «Schön ist, dass unsere Geschäftsstelle einerseits zentral, doch auf einem Bauernhof mit viel Land liegt, wo wir die Gelegenheit haben, unsere eigenen Produkte anzubauen», schwärmt eine Mitinitiantin des Vereins.
Eine weitere Arbeitsgruppe richtet im Nebenraum des Gemeinschaftslokals ein Lädeli ein: «Dort wollen wir einen weiteren Grundsatz unserer Werte realisieren. Nämlich die lokale und regionale Vermarktung stärken. Wer Mitglied ist, kann seine Ware anbieten und Produkte kaufen. Wir beschäftigen uns auch mit alternativen Zahlungsmitteln.»
Ein Projekt, das sich Themen wie Arbeitslosigkeit oder Unzufriedenheit im Beruf widmen möchte, ist unser Wichtelsystem. Wer etwas kann und das gerne tut, bietet sich als Wichtel an. Da haben wir zum Beispiel eine Lehrerin, die als Pädagogikwichtel die Eltern entlastet, indem sie mit den Kindern etwas unternimmt und bei Hausaufgaben hilft. Oder ein Handwerker, der sich mit allerlei Reparaturen gut auskennt oder der Arzt, der als Gesundheitswichtel mit Rat und Tat zur Seite steht.
Für seinen Aufwand bekommt der Wichtel eine Entschädigung.
Der Verein hat ein gemeinnütziges Ziel, nämlich die Wohlfahrt der Gesellschaft. Die Menschen in der Region sollen sich kennenlernen, sich vernetzen und so an Souveränität gewinnen.
Deshalb sind reale Begegnungen so wichtig; sie schaffen Wirklichkeit.
Der Verein Urig, gegründet von besorgten Menschen, ist ein Beispiel eines prospektiven Projektes, das aus Begegnungen entstanden ist. Denn wir wissen es; und zwar nicht erst seit gestern: Es ist schlimm und es wird nicht besser werden… Ausser wir tun es!
Dieses Beispiel zeigt auf, wie in der Krise aus Kontakten zwischen Menschen wertvolle und gemeinnützige Alternativen entstehen können. Aus diesem Grund möchte sich auch die Corona-Transition erweitern und neben der Informationsplattform eine Plattform für Begegnungen schaffen. Denn Corona-Transition berichtet nun seit gut 12 Monaten über Sinn und Unsinn in dieser Welt! Und ja: Manchmal mag man es kaum mehr hören und lesen: Corona-Dauerthema seit über 12 Monaten!
Wir tun es der Natur gleich; denn Naturgesetze stehen über allen anderen: Mit dem Erwachen der Frühlingspflanzen, mit der zunehmenden Kraft der Sonne strecken auch wir unsere Fühler aus und machen uns auf den Weg, um Ihnen, liebe Lesende, zu begegnen.
Wer daran interessiert ist, Leser der Corona-Transition kennenzulernen, reserviere sich das Datum am 15. Mai und trage sich in unserem Anmeldeformular für die Vernetzungstreffen ein! (Bitte «Vernetzungstreffen» ankreuzen.) Ich freue mich auf Begegnungen und Bekanntschaften!
Unser erstes Treffen wird einen Kurzvortrag zum Thema Subsidiarität enthalten, gemeinschaftsbildende Projekte vorstellen und Raum für Austausch und gemeinsames Essen bieten.
Der erste Schritt zur realen, politischen Medizin und zur Transition!
Ich freue mich auf die Begegnung mit Freunden, die ich noch nicht kannte!
Ihre Prisca Würgler
Die Corona-Transition empfiehlt:
Das Buch «Unser Jahr unter Corona». Es gibt Einblick in das Tagebuch von 32 Autorinnen und Autoren – was hat die Krise mit ihnen gemacht? Die Geschichten ziehen alle emotionalen Register: vom Jobverlust über die Wut über den Abbau der Grundrechte bis zum Gewinn von neuen Freunden.
Dabei habe ich eine repräsentative Auswahl getroffen:
Santemi Schamberger, die ein Kulturlokal betreibt
Alex Baur, die kritische Stimme der Weltwoche
Karin Jana Beck, die Musikerin mit ihren viralen Corona-Liedern
Barbara Müller, die als Kantonsrätin und Wissenschaftlerin keinem Konflikt aus dem Weg geht
Andreas Thiel, der seinen Humor trotz Realzynismus behalten hat
und viele mehr: Juristen, Köche, Ärztinnen, Informatiker, Lehrerinnen – Menschen wie du und ich.
Hier können Sie im Buch blättern
und hier können Sie es bestellen (+ Porto Fr. 1.30)