Am 19. August 2025 lief die erste öffentliche Sitzung des thüringischen Corona-Untersuchungsausschusses, der auf Initiative von AfD und BSW in Gang gesetzt wurde. Den Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz übernehmen aufgrund der politischen Mehrheit des Landes Die Linke und die CDU. Einvernommen wurden drei Zeugen, nämlich die ehemalige Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Ellen Lundershausen, die Risikokommunikationsexpertin Petra Dickmann und der Datenanalyst Tom Lausen.
Es kamen neben den gesundheitlichen und statistischen Aspekten auch die Gesichtspunkte zur Verhältnismäßigkeit der Einschränkung von Grundrechten zur Sprache. Der sachverständige Zeuge Tom Lausen präsentierte als Datenanalyst offizielle, nüchterne Kennzahlen zu Übersterblichkeit und Auslastung der Intensivstationen.
Wiebke Muhsal, seit 2024 direkt gewählte AfD-Abgeordnete im Thüringer Landtag, erklärte nach der Anhörung zur Aussage von Lundershausen:
«Bei Frau Lundershausen war ich schon ein wenig schockiert davon, wie offen sie ihre Unkenntnis zugegeben hat. Und ich bin gespannt, was dann die Landesregierung dazu sagen wird.»
So könne Lundershausen sich angeblich nicht erinnern, wie oft sie während der Corona-Zeit mit der Landesregierung gesprochen habe, auch an den Gesprächsinhalt erinnere sie sich anscheinend nicht. Man müsse sich deshalb fragen, wie die Landesregierung während der «Pandemie» ihre Entscheidungen getroffen habe.
Lundershausen habe in Bezug auf Corona mehrfach die Infektionskrankheit Ebola ins Spiel gebracht, aber nichts über die entsprechenden Sterblichkeitsraten sagen können. Das zeuge von Unkenntnis und Angst. Wenn sie sich vorstelle, dass das die Grundlage für politische Entscheidungen gewesen sei, müsse man sich nicht über die Ergebnisse der Corona-Maßnahmen wundern.
Zur Anhörung von Tom Lausen, der anhand offizieller Daten belegte, dass es zu Beginn der Corona-Hysterie in Thüringen keine Übersterblichkeit und auch keine Überlastung der Krankenhäuser gab, merkte Muhsal an, dass diverse Abgeordnete während seiner Aussage die Augen verdreht, geseufzt und im Hintergrund abwertende Kommentare gemacht hätten.
Sie dagegen werde diese offiziellen Daten, die von der Landesregierung jederzeit hätten abgefragt werden können, nutzen, um die verantwortlichen Politiker im weiteren Verlauf der Sitzungen zu fragen, warum sie bei einer solchen Datenlage bei den Maßnahmen überhaupt mitgemacht hätten – und warum diese Zahlen der Öffentlichkeit damals nicht zugänglich gemacht wurden.
Auch Besucher kommen in der Reportage von Die Jaworskis zu Wort. Eine Frau erklärte nach der Anhörung: «Es ist Wahnsinn, was uns regiert.» Dabei bezog sie sich auf die Unkenntnis, mit der die Zeugen, die während der sogenannten «Pandemie» als «Experten» im Einsatz waren, während der Anhörung glänzten.
Eine andere Zuhörerin erklärte: «Die Zeugen folgen der angesagten Politik. Sie wollen nichts über Statistiken aus offiziellen Quellen wissen.» Das war auch Muhsals Quintessenz in Bezug auf ihre Abgeordnetenkollegen: «Man hat gemerkt, dass eine Aufklärung bei vielen nicht gewollt ist.»
Eine Besonderheit war der Besuch des ehemaligen thüringischen Familienrichters Christian Dettmar im Landtag, der 2021 die Maskenpflicht für Schüler aufgehoben hatte und dafür verurteilt wurde. Mit welcher Willkür die deutsche Justiz gegen Dettmar vorgeht, unterstrich vor kurzem das Bundesverfassungsgericht, das seine Beschwerde gegen dieses Urteil abgelehnt hat (wir berichteten).
Dettmer erklärte, er sei als Zuhörer gekommen, um Antworten auf einige Fragen zu erhalten. Denn allerspätestens seit der Veröffentlichung der RKI-Protokolle wisse jeder, dass die Maßnahmenkritiker in allen oder fast allen zentralen Punkten Recht gehabt hätten. So sei zum Beispiel bekannt, dass das Tragen von Masken nichts bringe und sogar schädlich sei. Gleiches gelte für die Corona-Impfungen.
Das Robert Koch-Institut habe das alles von Anfang an gewusst, trotzdem seien die Maßnahmen angeordnet worden. Das werfe Fragen auf, die durch Untersuchungsausschüsse oder auch Enquete-Kommissionen geklärt werden könnten. Letztendlich müssten sich damit sogar Staatsanwaltschaften beschäftigen.