Die gemeinnützigen Tafeln Deutschland sammeln qualititativ einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, und verteilen sie an bedürftige Menschen – und es werden stetig mehr.
«Die Ärmsten sind die Verlierer der Krise. In den letzten Wochen kommen vermehrt jüngere Menschen, die bis vor kurzem überhaupt nicht auf die Tafeln angewiesen waren. Sie weinen vor Erleichterung, weil sie wieder etwas zu essen bekommen und ihre Kühlschränke wieder füllen können. Im Gegensatz dazu kommen ältere Menschen aus Angst vor Ansteckung nicht mehr», erklärt der Vorsitzende des Bundesverbandes Tafel Deutschland, Jochen Brühl.
Der Bundesverband Tafel wandte sich bereits im März 2020 mit einem offenen Brief an den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), um mehr Hilfe für Notleidende zu erhalten. Im Schreiben wurde auch eine Erhöhung der Grundsicherung gefordert.
40 Prozent der auf Grundsicherung angewiesenen Menschen sind alleinstehend. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Auf Grundsicherung angewiesene Menschen fehlt es an Dingen, die für andere selbstverständlich sind. Viele besitzen weder einen Computer noch einen Internetzugang. Zudem schaffen Geldsorgen, ein leerer Kühlschrank, beengte Wohnverhältnisse und fehlende Sozialkontakte den Nährboden für psychische Probleme und Konflikte, resümiert die IAB Studie.