Finanzminister Ueli Maurer rühmt sich mit dem Hilfsprogramm von 20 Milliarden Franken für Kleinst,- Klein,- und mittlere Unternehmen (KMU’s) in der Schweiz. Der Bundesrat und die Banken haben in Rekordzeit ein Hilfspaket für die betroffenen Firmen geschnürt. «Derjenige, der Geld braucht, geht zu seiner Bank. Und die Bank gibt ihm das Geld, weil wir, der Bund, gegenüber der Bank bürgen», so Maurer. Der Zinssatz für die Kredite beträgt null Prozent.
Die Krux der Geschichte: Der Bund bürgt nicht für die KMU’s sondern nur für die Banken und nicht der Bundesrat bürgt, sondern die steuerzahlenden Bürg-er, wie die Wortverwandtschaft vermuten lässt. Die Banken haben allerdings selbst ein Problem, weil die Erträge durch den tiefen Zinssatz errodieren. Die neuen Kreditrisiken kommen für die Banken noch dazu. Dieses Problem hat mit der Coronakrise nichts zu tun, sondern bestand schon viel früher, stellte der Volkswirt Dr. Markus Krall bereits 2018 fest. Er sah einen Schwarzen Schwan auf uns zukommen und er hatte recht. Er heisst Corona.
Eine wirtschaftliche Rezession zeichnete sich damit also schon länger ab. All die KMU’s, die jetzt von Notkrediten profitieren, könnten morgen die Verlierer sein. Denn um einen Kredit zurückzahlen zu können braucht es Wachstum. In einer wirtschaftlichen Depression ist Wachstum allerdings eine Illusion.
Und ob der Zinssatz tatsächlich bei null bleiben wird, ist mehr als ungewiss. Denn viele Ökonomen rechnen durch die hemmungslose Geldschwemme, die auf eine Angebots-Verknappung trifft, mit einer galoppierenden Inflation. Die Soforthilfe zum Nulltarif könnte sich in naher Zukunft auch zu einer Massenpleite zum Höchsttarif entwickeln.
Stephan Seiler,
Betreiber des leserfinanzierten Presseportals ORWELL NEWS