«Die Einnahme von Ibuprofen wird mit potenziell tödlichen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht», schrieb die Seite Greenmedinfo.com vor einigen Tagen. So könnten sich als Folge einer Einnahme des beliebten Schmerzmittels Herzinfarkte und Schlaganfälle ergeben.
Wie Deutschlandfunk Nova 2018 berichtete, habe sich die Menge des verkauften Ibuprofens zwischen 2007 und 2016 fast verdoppelt. Und «mit einem Marktanteil von 57,7 Prozent liegt das Medikament vor anderen Schmerzmitteln wie Paracetamol, Aspirin oder Diclofenac». Laut Straits Research hatte der weltweite Ibuprofen-Markt im Jahr 2023 einen Wert von 1,43 Milliarden US-Dollar und Schätzungen zufolge soll er bis 2032 1,76 Milliarden US-Dollar erreichen. Dazu Greenmedinfo:
«Für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ist der Griff zu einer Ibuprofen-Tablette, um Kopfschmerzen zu lindern, Muskelkater zu bekämpfen oder Fieber zu senken, eine Selbstverständlichkeit. Dieses rezeptfreie Schmerzmittel und seine Gegenstücke, die nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID), sind in den Haushalten rund um den Globus zu einer festen Größe geworden.
Immer mehr Beweise deuten jedoch darauf hin, dass diese scheinbar harmlose Pille weitaus gefährlicher ist, als den meisten bewusst ist, und möglicherweise jedes Jahr Tausende von Todesfällen verursacht.»
So sei eine entsetzliche Enthüllung ans Licht gekommen, als 2013 ein Reuters-Artikel erschienen sei, der mit folgender erschreckenden Aussage begonnen habe: Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac in hohen Dosen sei in Bezug auf das Herzinfarktrisiko «genauso gefährlich» wie die Einnahme des Medikaments Vioxx, das wegen seiner potenziellen Gefahren vom Markt genommen wurde, wie Forscher konstatierten. Greenmedinfo weiter:
«Dieser Vergleich mit Vioxx, einem Medikament, das 2004 zurückgerufen wurde, nachdem es zwischen 1999 und 2003 fast 30.000 Fälle von Herzinfarkten und plötzlichen Herztodesfällen verursacht hatte, sollte uns zu denken geben.»
Die Lancet-Studie, auf die in dem Reuters-Bericht Bezug genommen wird, hat ergeben, dass das Herzinfarktrisiko bei stärkeren NSAID-Konsumenten um ein Drittel steigt und sich das Risiko einer Herzinsuffizienz verdoppelt.
Diese Ergebnisse seien nicht einmalig, so Greenmedinfo. So habe eine wachsende Zahl von Forschungsarbeiten eine breite Palette potenzieller Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Einnahme von Ibuprofen aufgedeckt, darunter:
- Magen-Darm-Blutungen und Magengeschwüre
- Erhöhtes Risiko eines Schlaganfalls
- Nierenschäden und Nierenversagen
- Gehörverlust
- DNA-Schäden
- Fehlgeburten bei schwangeren Frauen
Über das wahre Ausmaß der mit Ibuprofen zusammenhängenden Gesundheitsprobleme werde wahrscheinlich zu wenig berichtet, so Greenmedinfo weiter. Aus dem Adverse Event Reporting System (FAERS) der FDA geht hervor (Stand: 17. Oktober 2024), dass nur ein bis zehn Prozent der arzneimittelbedingten Nebenwirkungen tatsächlich gemeldet werden. «Dies deutet darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Menschen, die von den Nebenwirkungen von Ibuprofen betroffen sind, weitaus höher sein könnte, als die aktuellen Statistiken vermuten lassen.» Das Portal erläutert:
«Um zu verstehen, warum so viele Menschen trotz der Risiken zu Ibuprofen greifen, müssen wir das zugrunde liegende Problem untersuchen: chronische Entzündungen. In der industrialisierten Welt wird ein ungesundes Maß an Entzündungen für viele Menschen zum Standardzustand ihres Körpers.
Diese Entzündung äußert sich häufig in Form von Schmerzen, was die Menschen dazu bringt, schnelle Linderung durch rezeptfreie Medikamente wie Ibuprofen zu suchen.»
Zwar sei es für die langfristige Gesundheit von entscheidender Bedeutung, die Ursachen von Entzündungen – darunter Ernährung, Stress und Industriegifte – zu bekämpfen, doch würden diese Ansätze Zeit, Disziplin und Energie erfordern. In Momenten akuten Schmerzes oder Unbehagens könne die Versuchung, eine Schmerzpille zu schlucken, um sofortige Linderung zu erfahren, einen überwältigen.
In diesem Zusammenhang verweist Greenmedinfo auf natürliche Alternativen wie Kurkuma (wir berichteten), Ingwer und Omega-3-Fettsäuren: «Diese bieten eine wirksame Schmerzlinderung ohne die damit verbundenen Risiken.»
Allerdings sei bei diesen natürlichen Alternativen wichtig, daran zu denken, dass sie, wie Ibuprofen, in erster Linie die Symptome und nicht die zugrunde liegenden Ursachen bekämpfen. Für eine langfristige Gesundheit und Schmerzbehandlung sollte man daher die folgenden Strategien in Betracht ziehen:
- Eine entzündungshemmende Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten
- Stressabbau
- Regelmäßige körperliche Betätigung
- Gute Schlafqualität
- Reduktion von Industriegiften
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