Dr. Jeremy Farrar ist gegenwärtig Direktor des «Wellcome Trust», einer der ganz grossen Organisation im globalen Gesundheitssektor. Die Stiftung spielte eine wichtige Rolle während der «Pandemie». Kritiker werfen der Organisation vor, federführend bei der Corona-Politik gewesen zu sein. Doch dazu gleich mehr.
Klar ist: Der Einfluss von Farrar, der eng mit Bill Gates zusammenarbeitet, ist bereits immens. Doch künftig soll Farrar auch innerhalb der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seinen Einfluss weiter ausdehnen.
Denn der Direktor des Wellcome Trust wird ab dem zweiten Quartal 2023 die Wissenschaftsabteilung der WHO leiten, wie die Organisation jüngst in einer Pressemitteilung informierte.
Dort soll er die «besten Köpfe aus Wissenschaft und Innovation» leiten, «um qualitativ hochwertige Gesundheitsdienste für die Menschen zu entwickeln und bereitzustellen, die sie am dringendsten benötigen», schreibt die WHO.
Zur Erinnerung: Farrars Engagement innerhalb der WHO ist nicht gänzlich neu: Der Direktor des Wellcome Trust leitete bis Oktober 2021 eine Beratergruppe, die der WHO Vorschläge unterbreitete, welche Forschungsprojekte mit Blick auf Covid zu unterstützen seien.
Die WHO selbst schreibt über Farrars Hintergrund folgendes:
«Dr. Farrar ist ein klinischer Wissenschaftler, der, bevor er 2013 zum Wellcome Trust kam, 17 Jahre lang als Direktor der klinischen Forschungsabteilung am Hospital for Tropical Diseases in Vietnam tätig war. Dort lagen seine Forschungsinteressen im Bereich der globalen Gesundheit mit Schwerpunkt auf neu auftretenden Infektionskrankheiten. Unter Dr. Farrar hat der Wellcome Trust zunehmend eine globale Perspektive eingenommen. Dabei hat sich die Stiftung auf die Finanzierung von Forschungsprojekten konzentriert, um das Verständnis von Leben, Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern und wissenschaftsbasierte Lösungen für drei dringende Herausforderungen zu unterstützen: Infektionskrankheiten, psychische Gesundheit und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. Dr. Farrar ist Fellow der Academy of Medical Sciences UK, der European Molecular Biology Organisation (EMBO), der National Academies USA und Fellow der Royal Society.»
Interessant ist, was die WHO verschweigt, nämlich den enormen Einfluss, den die Stiftung auf die Gesundheitspolitik unzähliger Länder ausübt.
Hierzu muss man wissen: Beim Wellcome Trust handelt es sich um eine etwa 38 Milliarden schwere Stiftung, die 1936 mit dem Erbe des Pharmaunternehmers Henry Wellcome gegründet wurde. Gemäss Recherchen von Politico setzte die Organisation mindestens 1,1 Million Dollar in den letzten zwei Jahren für Lobbyarbeit in Europa ein.
Auch war es der Wellcome Trust, der Anfang Februar 2020 gemeinsam mit der Gates-Stiftung in Genf ein Treffen mit mehr als 300 führenden Gesundheitsexperten organisierte. Ziel war, einen groben Schlachtplan für die Entwicklung von Impfstoffen, Tests und Medikamenten etc. aufzustellen.
Die Welt beschrieb in ihrer Recherche über die «Machtmaschine des Bill Gates» den Wellcome Trust wie folgt:
«Sie ist heute die zweitgrösste Organisation im globalen Gesundheitssektor. Der Wellcome Trust bekommt regelmässig Fördergelder für Projekte von der Gates Foundation, sie haben in der Vergangenheit immer wieder zusammengearbeitet. Sie haben gemeinsam auch Allianzen gegründet, die sich vor allem mit der Entwicklung von Impfstoffen beschäftigen. In der Pandemie werden zwei dieser Partner wichtig: die Impfallianz Gavi in Genf, nahe der WHO-Zentrale. Sie will den Impfschutz in einkommensschwachen Ländern verbessern. Und die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations, kurz Cepi. Diese Stiftung haben Gates Foundation und Wellcome Trust mit den Regierungen Indiens und Norwegens gegründet, um neue Impfstoffe zu entwickeln und sie erschwinglich zur Verfügung zu stellen. Die Gates Foundation, der Wellcome Trust und die beiden Partner für den Impfschutz bilden ein schlagkräftiges Netzwerk, das im Krisenfall schnell handeln kann. Es entwickelt Pläne für weltweite Programme, sammelt und setzt Geld ein, um es an Projekte in aller Welt zu verteilen. Die Weltgesundheitsorganisation ist inzwischen von diesem Netzwerk abhängig, das seit Ausbruch der Corona-Pandemie bis heute fast zehn Milliarden Dollar für die Bekämpfung des Virus verteilt hat.»
Pikant: Jeremy Farrar äusserte sich zu Beginn der «Pandemie» noch ausgesprochen skeptisch hinsichtlich des Ursprungs des Virus. Im E-Mail-Austausch mit Anthony Fauci und weiteren Akteuren meinte er, das neue Virus sei künstlich erschaffen worden. Später bezeichnete er die These jedoch prompt als Verschwörungstheorie (siehe auch hier).
Kommentar Transition News
Dass Jeremy Farrar neu Chef der Wissenschaftsabteilung der WHO wird, lässt nichts Gutes erahnen. Denn Farrar hat sicherlich kein Interesse an der «Wissenschaft», ebenso wenig an der Gesundheit der Menschen. Er steht ganz klar im Dienste der grossen Pharmakonzerne, da seine Stiftung mit diesen aufs Engste verbandelt ist.
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Für das British Medical Journal (BMJ) recherchierte der Journalist Tim Schwab Hintergründe zum Wellcome Trust. Hier einige Ergebnisse der Recherche von Tim Schwab, die im März 2021 veröffentlicht wurde und Infosperber kürzlich zusammengetragen hat:
- Wie der Covid-19-Pandemie begegnet werde, bestimmten nicht nur Regierungen und die WHO, sondern auch ein «Geflecht von öffentlich-privaten Partnerschaften zwischen Arzneimittelherstellern und privaten Stiftungen», stellte Schwab fest. Eine führende Stimme in diesem Geflecht sei der «Wellcome Trust», einer der «weltweit grössten Geldgeber für die Gesundheitsforschung».
- Der «Wellcome Trust» gründete laut eigenen Angaben zusammen mit der «Bill und Melinda Gates Stiftung» und «Mastercard» den «Covid-19 Therapeutics Accelerator». Das Ziel dieses Projekts: Milliarden von Dollar aufzubringen, um in den nächsten Jahren für Hunderte von Millionen Menschen Covid-Behandlungen bereitzustellen, darunter Dexamethason und eine Reihe von monoklonalen Antikörpern. Woran geforscht und was wie weiterentwickelt wird, beaufsichtigen der Wellcome Trust, die «Bill und Melinda Gates Stiftung» und die WHO über den «Covid-19 Therapeutics Accelerator».
- Der Journalist fand heraus, dass der «Wellcome Trust» gleichzeitig in Firmen investierte, die diese Medikamente herstellen. So hielt dieser beispielsweise Roche-Aktien im Wert von 252 Millionen englischen Pfund. Roche hilft bei der Herstellung von Antikörpern gegen Covid-19.
- 275 Millionen Pfund investierte der Trust in Novartis-Aktien. Novartis stellt Dexamethason her und erforscht Schwab zufolge weitere Therapeutika.
- Zwei Millionen Aktien hält der Trust an Abbott Laboratories, einer der bekanntesten Firmen, die Coronatests herstellen. Von Juli bis Oktober 2020 stieg der Wert dieser Aktien gemäss dem «BMJ»-Artikel von 178 Millionen auf 212 Millionen US-Dollar.
- Mindestens 1,25 Milliarden £ investierte der Trust (direkt oder indirekt über seine Aktien in eine Investment Firma) in Hersteller von Covid-19-Diagnostika oder -Therapeutika: Roche, Johnson & Johnson, Abbott, Siemens, Novartis, Merck, AbbVie, Biogen und Teva, zählt Tim Schwab auf. Details wollte der «Wellcome Trust» gegenüber dem «BMJ» nicht offenlegen. Der «Wellcome Trust» verneinte einen Interessenkonflikt. Man würde Entscheidungen und Empfehlungen immer im Interesse der öffentlichen Gesundheit treffen. Auch ein Leserbriefschreiber fand nichts dabei: Der «Wellcome Trust» würde einfach das fortsetzen, was die Pharmafirma «Wellcome», aus der er hervorging, auch getan habe: In Forschung investieren und die Gewinne wieder in nutzbringende Forschung stecken.
- Dem Jahresbericht 2020 zufolge erzielte der Trust im Jahr 2020 mit all seinen Investitionen einen Gewinn von 3,3 Milliarden £ – dreimal mehr, als die Summe, die der «Wellcome Trust» für gemeinnützige Zwecke ausgegeben habe, berichtet Tim Schwab.
- Der Direktor des Wellcome Trusts, Jeremy Farrar, war bis vor kurzem Teil des Gremiums, das die britische Regierung in Notfallsituationen wie der Pandemie berät. Bis Oktober 2021 leitete er eines der wissenschaftlichen Beratungsgremien, das die WHO berät. Zudem ist er Vorstandsmitglied bei CEPI und ein oft in den Medien zitierter Experte. Er redet auch mit, wenn es um die Frage geht, ob und wo der «Wellcome Trust» sein Geld investiert.
- Laut dem «Wall Street Journal» hielt der «Wellcome Trust» schon im Januar 2020 – also ganz zu Beginn der Pandemie – Telefonkonferenzen mit privaten Investmentfirmen, in denen Farrar vor dem, was kommen würde, warnte. Daraufhin hätten die Firmen ihre Portfolios umgebaut, um Verluste zu reduzieren oder mehr Gewinne einzufahren. Zwei dieser Firmen – Blackstone und Sequoia – zahlten in den letzten Jahren Dividenden an den «Wellcome Trust» aus. Ob der Trust auch zum Zeitpunkt der Telefonkonferenzen dort investiert hatte, legte er gegenüber Schwab nicht offen.
- Im Jahr 2015 wurde der «Wellcome Trust» öffentlich kritisiert, weil er auch in Ölfirmen investierte, was sich schlecht vertrage mit seinen humanitären Absichten. Farrar erwiderte auf die Kritik, dass der Trust als Investor die Ölfirmen zu einem besseren Verhalten bewegen wolle.
- Das Wissenschaftsmagazin «Science» berichtete 2018, dass der wohltätige «Wellcome Trust» fast eine Milliarde US-Dollar in Offshore-Firmen investierte hatte, vermutlich, um Steuern zu sparen. Darunter war auch ein Fonds auf den Cayman Inseln, der in stark umweltverschmutzende Treibstoffe für Schiffe investierte.
- Der «Wellcome Trust» arbeitet immer wieder mit der «Bill & Melinda Gates Stiftung» zusammen. So waren beide beispielsweise am «World Economic Forum» im Jahr 2017 an der Gründung von «CEPI» beteiligt, der «Coalition for Epidemic Preparedness Innovations». In einem Artikel in «The Lancet», den Jeremy Farrar mitverfasst hat und in dem CEPI vorgestellt wurde, stand: CEPI soll die Entwicklung von Impfstoffen vorantreiben und sicherstellen, dass deren «Preis keine Hürde für die Bevölkerungen ist, die sie am meisten benötigen.»
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