Gegen 23.30 Uhr (13.30 Uhr MEZ) landete am Mittwoch ein Flugzeug mit Novak Djokovic an Bord auf dem Flughafen von Melbourne. Die australischen Behörden verweigerten der Tennis-Weltnummer 1 allerdings die Einreise. «Stundenlang sass der 34-jährige Serbe auf dem Flughafen fest», schreibt die NZZ.
Gegen 22.00 Uhr hiesiger Zeit sei sein Visum annulliert worden. Der Tennisspieler solle das nächste Flugzeug nach Serbien nehmen. «Die australische Grenzschutzbehörde bestätigte, dass Djokovic die Einreise verwehrt worden sei. Seine Anwälte wollen den Entscheid anfechten», berichtet die NZZ weiter mit Verweis auf australische Medien.
In Serbien sorge das Vorgehen für Aufregung. «Der serbische Präsident Aleksandar Vucic schrieb auf Instagram, er habe mit Djokovic telefoniert und ihm versichert, das ganze Land stehe an seiner Seite. Serbien werde für Novak, Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen», heisst es weiter. Zudem habe Vucic den australischen Botschafter in Belgrad einbestellt. Die NZZ weiter: «Srdjan Djokovic, der Vater des Tennisspielers, sagte gegenüber serbischen Medien, sein Sohn sei gefangen gehalten worden. Würde er nicht umgehend freigelassen, werde man auf die Strassen gehen.»
Djokovic war nach Melbourne gereist, um dort am Australian Open teilzunehmen, dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres (wir berichteten). Das Turnier beginnt am 17. Januar. Djokovic hätte in der Rod-Laver-Arena allerdings nur dank einer Ausnahmebewilligung antreten dürfen. «Er hatte sich stets geweigert, seinen Impfstatus offenzulegen, und ist wohl nicht geimpft. Die Regeln für die Teilnahme am Australian Open sind allerdings klar. Entweder ein Spieler ist doppelt geimpft, oder er erhält wie Djokovic von zwei unabhängigen Expertengremien eine Sonderbewilligung», so die NZZ.
Djokovic rief gar die höchsten Kreise der australischen Politik auf den Plan. Premierminister Scott Morrison forderte von Djokovic den Beweis, dass die Bewilligung zu Recht erteilt worden ist. «Sonst wird er mit dem ersten Flugzeug zurückgeschickt. Es wird für ihn keine Sonderbehandlung geben, nicht die kleinste», soll Morrison gesagt haben. Und zuletzt twitterte der Premierminister:
«Das Visum von Herrn Djokovic wurde annulliert. Regeln sind Regeln, besonders wenn es um unsere Grenzen geht. Niemand steht über diesen Regeln. Unsere strenge Grenzpolitik hat entscheidend dazu beigetragen, dass Australien eine der niedrigsten Covid-Todesraten der Welt hat, und wir werden weiterhin wachsam sein.»
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