Die europäischen Gesundheitsbehörden warnten am Freitag, es sei «sehr wahrscheinlich», dass es in Europa zu weiteren importierten Mpox-Fällen kommen werde, da sich das Virus in mehreren afrikanischen Ländern ausbreite. Das berichtet Euronews.
Diese Änderung der europäischen Risikobewertung erfolgte einen Tag, nachdem aus Schweden der erste Fall einer neuen Variante außerhalb Afrikas gemeldet wurde. Diese sei wahrscheinlich leichter übertragbar, so Euronews.
Mpox, früher Affenpocken genannt, breite sich seit letztem Jahr in der Demokratischen Republik Kongo aus und sei bereits in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen worden, ergänzt das Portal. Bisher seien mehr als 500 Menschen an dem Virus gestorben, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo.
Man habe jetzt eine Verschlechterung der epidemiologischen Situation in Afrika festgestellt, so der Leiter der Überwachung beim Europäischen Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), Bruno Ciancio, gegenüber Euronews. Außerdem werde die Zahl der Fälle dort wahrscheinlich unterschätzt. Das bedeute, es bestehe ein erhöhtes Risiko, dass Fälle aus Afrika nach Europa eingeschleppt würden.
Das ECDC habe also seine Risikobewertung aktualisiert, um sicherzustellen, dass die Europäische Gemeinschaft darauf vorbereitet sei, importierte Fälle schnell zu identifizieren und eine weitere Übertragung zu verhindern. Die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Übertragung in Europa sei «sehr gering», wenn importierte Fälle schnell diagnostiziert und Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung getroffen würden.
In der neuen Risikobewertung empfiehlt das ECDC den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), Reisehinweise für Menschen zu geben, die in die von Mpox betroffenen Gebiete reisen. Die Wahrscheinlichkeit, sich dort zu infizieren, sei hoch, so das ECDC in einer Erklärung. Außerdem empfiehlt die EU-Gesundheitsagentur, dass Reisende in die von Mpox betroffenen Gebiete eine Impfung in Erwägung ziehen sollten.
Die europäischen Gesundheitsbehörden gingen davon aus, dass die Auswirkungen des afrikanischen Subtyps Clade I in Europa gering sein werde, schreibt Euronews. Dennoch würden sie «ein hohes Maß an Bereitschaftsplanung und Sensibilisierungsmaßnahmen» empfehlen, um mit Fällen umzugehen, die Europa erreichten. Dazu gehörten «eine wirksame Überwachung, Tests und die Rückverfolgung von Kontakten, um Mpox-Fälle in Europa aufzuspüren».
Insgesamt sollte das Risiko jedoch nicht überschätzt werden, habe Bruno Ciancio betont. Der ECDC-Offizielle:
«Wir haben es mit einer Krankheit zu tun, die wir bereits kennen und gegen die es einen Impfstoff gibt, der sich als wirksam und sicher erwiesen hat.»
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