In einem Bericht des Grattan Institute wird die australische Regierung aufgefordert, noch mehr Geld als ohnehin für Impfstoffe locker zu machen. Begründung: Die Impfraten seien nicht hoch genug. Das Papier des Think Tank mit dem Titel «Ein fairer Schuss: Wie man die Impflücke schliesst» stammt vom November.
«Wir verändern die Nation – zum Guten», lautet der Slogan. Man produziere «hochwertige politische Empfehlungen für die Zukunft Australiens», so das Grattan Institut. Es bezeichnet sich als unabhängigen Think Tank. Man stelle sich «auf die Seite des öffentlichen Interesses und nicht auf die Seite von Interessengruppen».
Richard Kelly vom Brownstone-Institut hat dazu eine Würdigung veröffentlicht. Er kritisiert, dass in dem Bericht nicht ein einziges Mal auf die persönlichen Bedürfnisse oder Wünsche der einzelnen Patienten eingegangen werde. Dabei würden sich die Empfehlungen letztlich doch auf diese beziehen. Die Äusserungen zielten einzig und allein darauf ab, dass mehr Menschen geimpft würden, und zwar gegen mehr Krankheiten und das häufiger.
Die Autoren des Berichts seien entweder unwissend oder blind gegenüber dem Konzept des freien Willens, so Kelly. Ein Grossteil der Sprache und der Formulierung des Berichts gehe in diese Richtung. Mit vielen Beispielen werde die Regierung aufgefordert, diese oder jene Massnahme zu ergreifen, um eine Verhaltensänderung bei den Menschen zu bewirken, die zu mehr «Impfungen» führe.
Der Überblick verrate bereits, dass die Autoren ohne Skrupel manipulative Techniken wie unverblümte Behauptungen, emotionale Erpressung und Appelle an die Autoritäten anwenden würden. Es werde auch mit Schuldzuweisungen an die Bevölkerung gearbeitet. So wird beklagt, viele Menschen hätten nach der «Pandemie» «die Nase voll vom Impfen» – und es wird behauptet, sie seien «verwirrt», «irregeführt» oder «selbstgefällig».
Der Bericht sei eine Verkaufsbroschüre für diejenigen, die das Geld des Finanzministeriums in der Hand haben. Um die Menschen gehe es nicht. Kelly stellt eine Liste der Forderungen nach Steuergeldern zusammen, die in dem Bericht auftauchen. Hier eine Auswahl:
- Ein Budget von 22 Millionen Dollar für zwei Jahre, um das Bewusstsein und die Akzeptanz von Impfungen bei Erwachsenen zu erhöhen.
- Ein Budget von 3 Millionen Dollar pro Kampagnenmonat für Covid und Grippe.
- Die Staaten sollten massgeschneiderte lokale Initiativen mit den Gemeinden entwickeln, die die grössten Hindernisse für die Impfung darstellen.
- Erhöhung der Mittel für Impfprogramme in den Gemeinschaften der Aborigines um 10 Millionen Dollar pro Jahr.
- Unterstützung von Hausarztpraxen, Apotheken und Anbietern von Altenpflege mit 10 Millionen Dollar pro Jahr für fünf Jahre. Die Impfung in der Apotheke sollte fortgesetzt und bürokratische Hürden sollten abgebaut werden.
Die utilitaristische Sichtweise der Autoren auf den Menschen schimmere bei folgender Empfehlung klar durch:
«Die Bundesregierung sollte Impfschübe einführen, um die Einstellung der Bevölkerung zu ändern und die saisonale Impfung zu erleichtern. Unter anderem, indem sie die Impfintervalle für Hochrisikopersonen flexibler macht, damit mehr Menschen während der Impfwellen geimpft werden können.»
Das zugrundeliegende Motiv könne nicht klarer sein, befindet Kelly. Es werde nicht einmal mehr so getan, als gäbe es irgendeinen triftigen Grund für ein bestimmtes Intervall. Als ob das keine Rolle spiele. Es gehe um die Anzahl der verabreichten Spritzen und natürlich um mehr Geld.
Auf der Suche nach den «rätselhaften Gründen», warum die Menschen die so «sicheren und wirksamen Wundermittel» meiden würden, meinen die Autoren, einige Punkte dingfest gemacht zu haben. Sie hätten aber ein paar wichtige Punkte ausgelassen, wie zum Beispiel die Vorsicht:
«Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen nicht impfen lassen. Die Hindernisse können trivialer Natur sein (Vergesslichkeit), logistischer Natur (Bequemlichkeit), finanzieller Natur (keine bezahlte Freistellung von der Arbeit wegen Nebenwirkungen) oder sogar ideologischer Natur (Fehlinformationen und Verschwörungstheorien).»
Das Wort «unerwünscht» komme im gesamten Bericht der Bürokraten nur vier Mal vor. Das bemerkenswerteste Beispiel finde sich unter der Überschrift, die öffentliche Versicherung könnte auch andere Impfkosten übernehmen:
«Obwohl die Impfstoffe im Rahmen des Nationalen Impfprogramms kostenlos sind, könnten sich die Menschen Sorgen über die Kosten von unerwünschten Reaktionen machen.
Die Regierung sollte prüfen, ob Australien ein Entschädigungssystem für Impfschäden braucht, wie es in 24 anderen Ländern bereits besteht. Diese Systeme tragen zur Deckung der Kosten bei, wenn jemand eine mittelschwere oder schwere Reaktion auf einen Impfstoff zeigt.»
Die Kosten seien sicher nicht das, worüber sich die Menschen Sorgen machten, urteilt Kelly. Es seien die Schmerzen, die Behinderungen und der Tod, die die Menschen beunruhigten.
Der Bericht tauge zum Auslegen eines Vogelkäfigs. Dort könne er vielleicht den Wellensittich zum Lachen bringen, so sein Gesamturteil.
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