Es ist nicht Kapitalismus. Es ist nicht Sozialismus. Es ist Korporatismus. Der Begriff bezeichnet den Zusammenschluss von Industrie und Staat zu einer Einheit mit dem Ziel, ein grosses visionäres Ziel zu erreichen, ohne Rücksicht auf die Freiheit des Einzelnen. Der Begriff selbst ist älter als sein Nachfolger, der Faschismus. (…)
Nehmen wir, als offensichtliches Beispiel, Big Pharma. Grosse Pharmakonzerne finanzieren die Regulierungsbehörden. Sie unterhalten eine Drehtür zwischen diesen und der Unternehmensführung. Die Regierung finanziert oft die Arzneimittelentwicklung und gibt die Ergebnisse frei. Die Regierung erteilt auch die Patente und setzt sie durch. Impfstoffe werden von der Haftung für Schäden freigestellt. Wenn die Verbraucher die Impfungen ablehnen, schreibt die Regierung sie vor, wie wir gesehen haben. Darüber hinaus zahlt die Pharmaindustrie bis zu 75 Prozent der Werbung im Abendfernsehen, womit sie offensichtlich sowohl eine positive Berichterstattung als auch das Schweigen über die Nachteile erkauft.
Dies ist der Inbegriff des Korporatismus. Aber es ist nicht nur diese Branche. Es betrifft immer mehr Bereiche wie Technik, Medien, Verteidigung, Arbeit, Lebensmittel, Umwelt, öffentliche Gesundheit und alles andere. Die grossen Akteure haben sich zu einem Monolithen zusammengeschlossen und die Dynamik des Marktes unterdrückt.
Das Thema Korporatismus wird selten im Detail diskutiert. Man hält die Diskussion lieber bei abstrakten Idealen, die in der Realität nicht wirklich funktionieren. Es sind diese Idealtypen, die rechts und links spalten, während die real existierenden Bedrohungen unter dem Radar segeln. Und das ist seltsam, denn der Korporatismus ist viel mehr eine lebendige Realität. Er hat die meisten Gesellschaften der Welt im 20. Jahrhundert auf unterschiedliche Weise durchdrungen und beschäftigt uns heute wie nie zuvor.
Der Korporatismus hat eine lange ideologische Geschichte, die zwei Jahrhunderte zurückreicht. Er begann als ein grundlegender Angriff auf das, was damals als Liberalismus bekannt war. Der Liberalismus begann Jahrhunderte zuvor mit dem Ende der Religionskriege in Europa und der Erkenntnis, dass die Gewährung von Religionsfreiheit insgesamt gut für alle ist. Sie mindert die Gewalt in der Gesellschaft und bewahrt dennoch die Möglichkeit, den Glauben kraftvoll zu praktizieren. Diese Einsicht entfaltete sich allmählich auch in Bezug auf Sprache, Reisen und Handel im Allgemeinen.
Weiterlesen (auf Englisch)
Kommentare