Wie die BILD aktuell berichtet, «bestätigt die Europäische Staatsanwaltschaft, dass sie Ermittlung über den Erwerb von Covid-19-Impfstoffen in der Europäischen Union führt». Dies hätte die Behörde am Freitag mitgeteilt. Diese Bestätigung erfolge «aufgrund des extrem hohen öffentlichen Interesses».
So hatte die EU-Kommission während der «Corona-Zeit» im Namen der Mitgliedstaaten Verträge über Hunderte Millionen Impfstoff-Dosen verhandelt und abgeschlossen. Dies erfolgte unter Leitung von Ursula von der Leyen, die ja seit dem 1. Dezember 2019 Präsidentin der Kommission ist. «Das Vorgehen stand immer wieder in der Kritik, weil die Verträge nur teilweise öffentlich gemacht worden sind oder weil es Verzögerungen bei der Lieferung des Impfstoffs gab», so die BILD.
Besonders kritisiert werde dabei vor allem ein Deal über bis zu 1,8 Milliarden Dosen von Biontech/Pfizer vom Frühjahr 2021. Das Vertragsvolumen wurde damals auf 35 Milliarden Euro geschätzt. Und wie «die New York Times berichtete, war der persönliche Kontakt zwischen EU-Chefin Ursula von der Leyen (64) und Pfizer-Boss Albert Bourla (60) für den Abschluss entscheidend». Dabei sollen sie auch SMS ausgetauscht haben.
Einsicht in die fraglichen Textnachrichten lehnte die EU-Kommission gegenüber Journalisten ab. Auch dem Europäischen Rechnungshof legte die Behörde einem Bericht von September zufolge die angefragten Informationen zu dem Geschäft nicht vor. Die Europäische Bürgerbeauftragte Emily O’Reilly würde das Handeln der EU-Kommission scharf kritisieren, wie die BILD ihren Bericht abschliesst.
Erst vorgestern hat der EU-Parlamentarier Mislav Kolakušić die Impfstoff-Deals der EU-Kommission aufs allerschärfste kritisiert und gemeint, dass «der Kauf von 4,5 Milliarden Impfdosen für 450 Millionen EU-Bürger die grösste Korruptionsaffäre der Menschheitsgeschichte ist», wie Transition News berichtete. Bedeute dies doch, dass selbst «jedes Kind in der EU zehn Dosen verabreicht bekommen soll von etwas, dessen Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht belegt ist».
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