Mehrere Studien haben sich bereits mit der Kohlendioxid (CO2)-Konzentration der unter Gesichtsmasken eingeatmeten Luft und den gesundheitlichen Auswirkungen befasst (wir berichteten zum Beispiel hier). Bei keiner wurde jedoch eine professionelle Echtzeit-Kapnometrie mit wasserentfernenden Schläuchen verwendet. Eine italienische Preprint-Studie hat dies nun nachgeholt.
Mit dieser Technologie massen die Forscher bei 102 gesunden Freiwilligen im Alter von 10-90 Jahren die CO2-Konzentration in der Atemluft, und zwar im Ruhezustand ohne Maske, mit einer chirurgischen Maske und mit einer FFP2-Maske.
Die Analyse ergab, dass die CO2-Konzentration mit chirurgischen Masken durchschnittlich fast 5000 ppm (parts per million) betrug und sogar 6000 ppm erreichte. Ohne einer Maske liegt der Wert bei 458 ppm; der für Arbeitnehmer empfohlene Grenzwert beträgt 5000 ppm. Mit FFP2-Masken erreichte die durchschnittliche Konzentration hingegen sogar etwa 9400 ppm – mit Spitzen von 11’600 ppm.
Damit lag der Anteil der Stichproben über dem Arbeitnehmer-Grenzwert bei den chirurgischen Masken bei 40,2 Prozent und 99,0 Prozent bei den FFP2-Masken. Die Forscher merken an, dass die durchschnittliche Sauerstoffsättigung im Blut über 96 Prozent und der mittlere CO2-Wert am Ende des Atemzugs unter 33 mmHg blieben.
Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, BMI und Rauchen sei die CO2-Konzentration der eingeatmeten Luft mit zunehmender Atemfrequenz signifikant angestiegen, so die Wissenschaftler. Dies sei insbesondere bei Minderjährigen der Fall gewesen, und zwar mit einem Mittelwert von fast 13’000 ppm und Spitzen bis zu über 15’600 ppm bei 18 oder mehr Atemzügen pro Minute unter FFP2-Masken. Die Autoren empfehlen deswegen:
«Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, könnten die derzeitigen Leitlinien zum Tragen von Atemschutzmasken aktualisiert werden, um Empfehlungen für langsames Atmen und einen gezielteren Einsatz bei geringem Ansteckungsrisiko zu integrieren.»
Kommentar Transition News: Wie schon erwähnt, handelt es sich um eine Preprint-Studie, das heisst, dass sie noch nicht peer-reviewed wurde. Sie ist somit mit Vorsicht zu geniessen – was allerdings auch für «geprüfte» Studien gilt.
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