Pünktlich zur Weihnachtszeit haben die Rapbellions einen neuen Song als Kollektiv herausgebracht. Es ist der bereits siebte seit ihrem fulminanten Auftakt mit «Ich mach da nicht mit» im Jahr 2021, als die damals noch 16-köpfige Gruppe ihre Kritik an der staatlichen Impfkampagne verarbeitete.
Es war eine wortgewaltige Abrechnung und zugleich ein lauter Appell an die Bürger, sich dem Druck zu widersetzen. Weitaus sanfter präsentieren sie sich in dem neuen Track. «Es geht vorbei» klagt nicht an, sondern macht Mut und spendet Trost, passend zum Fest der Liebe, das reichlich Anlass bietet, sich auf die positiven Seiten des Lebens zu besinnen.
Die Rapbellions blicken auch nach vorne. «Es kommt die Zeit / Hab Zuversicht / Die Hoffnung stirbt zuletzt», singt Yannick D. in seinem Part. Die Zeilen spielen auf die krisenreiche Leidenszeit der letzten Jahre an, in denen insbesondere die ausserparlamentarische Opposition unangenehme Erfahrungen machen musste.
Quelle: Rapbellions
Wer sich gegen die Corona- und Kriegspolitik der Regierung aussprach, wurde öffentlich diffamiert. Manche wurden strafrechtlich verfolgt, andere selbst wegen kleiner Verstösse gegen Verordnungen durch den juristischen Fleischwolf gedreht. Ärzte landeten in Untersuchungshaft, Künstler erhielten Berufsverbote oder wurden gecancelt. Die Ungerechtigkeit machte sich in allen Lebensbereichen breit. Sie zeigte sich in der familiären Ausgrenzung und in der Aggressivität der medialen Berichterstattung.
Einfühlsamer Sprechgesang
Diese Strapazen sind noch nicht vorbei, sondern dauern bis heute an. Doch auch diese Zeit wird vorbeigehen. Das ist die Message, die die Rapbellions in einfühlsamem Sprechgesang senden. «Egal, was du fühlst oder tust / Irgendwann wird alles wieder gut», rappen Lapaz und Goethe in der Hook. «Egal, wie viele Sorgen oder Frust / Irgendwann ist Schluss / Mach’s dir bewusst.»
In ihren Zeilen weisen sie den Weg zu neuer Lebenskraft und unterstreichen, wie wichtig es ist, an Wunder zu glauben. Wer den Sturm überstanden hat, kann stolz auf sich sein, lautet die Botschaft. «Die letzten Jahre waren hart / Für jeden Menschen eine Prüfung», rappt Holy Smokez in seinem Part.
Eine aufreibende Zeit haben auch die Rapbellions hinter sich. Noch bevor sie sich als Gruppe zusammensetzten, rappten sie in Solo-Tracks jeweils gegen die Corona-Politik an und warnten vor deren Auswirkungen. Sie produzierten klassischen Protest-Rap, um auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen. Als die Massnahmenpolitik immer schauderhaftere Blüten trieb, beschlossen sie schliesslich, einen gemeinsamen Song herauszubringen. Er sollte Alarm schlagen und sich breites Gehör verschaffen.
Sein Ziel verfehlte der Track nicht. Er schlug ein wie eine Bombe, auch deswegen, weil Soul-Grösse Xavier Naidoo mitwirkte. Mit pointierten Punshlines sprach das Kollektiv Themen wie Maskenpflicht, staatliche Willkür und Freiheitseinschränkungen an. Vor allem warnte es vor den Gefahren der «Impfung», die zu jenem Zeitpunkt allen Bürgern quasi aufgedrängt wurde.
Die Zensur liess nicht lange auf sich warten
Aufgrund des kritischen Gehalts und einer riesigen Resonanz fiel «Ich mach da nicht mit» sehr schnell der Zensur zum Opfer. YouTube löschte den Song nach gerade einmal drei Stunden. Spotify, iTunes, Apple Music und Bandcamp folgten dem Beispiel, konnten es aber nicht verhindern, dass die Rapbellions in einigen Charts dennoch die Spitzenpositionen eroberten. Unter fairen und demokratischen Bedingungen hätte ihr Song möglicherweise alle Rekorde gebrochen.
Die Rapbellions unterlagen zwar der Zensur, gewannen jedoch die Herzen der Menschen. Genau darum ging es in ihrem zweiten Song «Goldlöwen». Der Titel spielt auf die bekannte Auszeichnung im Musikgeschäft an, die Künstler erhalten, wenn ein Tonträger eine bestimmte Verkaufszahl erreicht hat. Obwohl es in ihrem Fall nicht um Verkäufe ging, sondern um Widerhall und Reichweite, gaben die Entwicklungen den Rapbellions Recht. Ihre Fans luden den zensierten Erstling immer und immer wieder hoch, sodass die Handlanger des selbsternannten Wahrheitsministeriums ins Schwitzen kamen.
«Wir lassen uns nicht einschüchtern», lautete die Message von «Goldlöwen». Tatsächlich erlebten sie seit «Ich mach da nicht mit» einen gewaltigen Shitstorm, für den grösstenteils die Leitmedien verantwortlich waren. In der Berichterstattung über sie wimmelte es nur so von Kampfbegriffen. Plötzlich klebten an ihnen Etikettierungen, zu denen die heutigen Meinungsmacher gerne greifen, wenn jemand von offiziellen Narrativen abweicht.
Das verleitete viele Mitläufer dazu, die Rapbellions anzufeinden und in den sozialen Medien zu diffamieren. Aber das Hip-Hop-Kollektiv blieb standhaft. Die Mitglieder agierten weiter wie bislang und nannten öffentlich das beim Namen, was in Deutschland bis heute schiefläuft. Diesen Mut forderten sie auch vom Rest der Gesellschaft ein, wie ihr nächster gemeinsamer Song zu verstehen gab.
«Bisschen mehr Rapbellions» sprach bereits im Titel aus, was das Kollektiv von der schweigenden Masse erwartete, die dem Konformitätsdruck folgte. Erzeugt wurde er von oben – von Politikern, der Justiz, den grossen Konzernen und der Presse. «Die Gutmenschen habt ihr entsetzlich geblendet», rappt das Rapbellions-Mitglied Der Typ in dem aktuellen Song und erinnert noch einmal daran, wie die Propaganda-Kampagne der letzten Jahre aussah: «Die Skeptiker habt ihr erpresst und geschändet / Die Aufrichtigen unterschätzt und bekämpft.»
Solo-Singles, Kooperationstracks, eigene Alben
Zwischen dem ersten und dem aktuellen Song liegen mehr als zwei Jahre. In dieser Zeit veröffentlichten die Rapbellions jeweils mehrere Solo-Singles, produzierten Kooperationstracks in verschiedenen Konstellationen und brachten eigene Alben heraus. Thematisch wurde ein weiter Bogen über die Problemfelder der Gegenwart gespannt. Im Stile des Protestraps prangerten die einzelnen Mitglieder die autoritäre Regierungspolitik an, nahmen die staatliche Indoktrination der Kinder in der Schule auseinander oder beklagten die Verfolgung von Dissidenten.
Besonders solidarisch zeigten sich die Rapbellions mit dem Arzt Heinrich Habig, der falsche Impfzertifikate ausstellte, um Menschen vor Schäden und starken Nebenwirkungen zu schützen. Dafür wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt. Mittlerweile befindet sich Habig wieder auf freiem Fuss. «Der Albtraum hat ein Ablaufdatum», rappt Twanie in dem aktuellen Song «Es geht vorbei» und wendet sich damit aufmunternd an alle, die angesichts alltäglicher Enttäuschungen die Hoffnung zu verlieren glauben.
Genauso tröstend klingt der Rap seines Kollegen Bustek, der vielen Hörern aus der Seele sprechen dürfte:
«Ja, ich weiss, es ist für keinen grade leicht / Keiner weiss, was noch bleibt / Weil die meisten nur Leid / In sich tragen / auch wenn Freunde gerne sagen / Es geht vorbei / Fühlt es sich so an, als würden wir versagen / Wie lebendig begraben / Eingeklemmt in einem Graben.»
Aber – und das ist ein grosses Aber, das das Kollektiv im Song immer und immer in variierter Form wiederholt: «Es geht vorbei». Diese Worte spricht am Ende sogar Tumani aus, der Beat-Produzent und Sound-Designer der Rapbellions. Obwohl er oftmals im Hintergrund bleibt, ist er ein wichtiges Element der Gruppe. Ihm ist es auch zu verdanken, dass der Klangteppich genauso viel Zuversicht verströmt wie die Zeilen seiner Rap-Kollegen.
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