Es ist ein Dammbruch: Erstmals in ihrer Geschichte erlaubt die EU die Zulassung von Impfstoffen außerhalb der üblichen Zulassungskriterienn.
Damit würden «vom kommenden Samstag an Covid-19-Arzneimittel mit genetisch veränderten Organismen (GVO) ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung klinisch geprüft werden können», schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), und: «Zudem wird klargestellt, dass die Regelung auch gilt, wenn Mitgliedsstaaten den Einsatz von offiziell noch nicht genehmigten Covid-19-Arzneimitteln mit genetisch veränderten Organismen erlauben wollen».
Unterstützung bekommt die Entscheidung der EU vom deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn. «Diese Verordnung wird sicherstellen, dass klinische Prüfungen in der EU ohne Verzögerung starten können und dass keine wertvolle Zeit verloren geht», zitiert die FAZ den Minister.
Normalerweise vergehen von der Entwicklung bis zur Zulassung eines Impfstoffes mindestens 10 Jahre. Vakzine, die ins Erbgut des Menschen eingreifen können, wurden bislang nie in klinischen Langzeitstudien am Menschen getestet (wir berichteten). Auch die Auswirkungen auf die Umwelt sind unbekannt.