Ab September wird in fünf Pilotländern der Europäische Impfausweis (EVC/European Vaccination Card) erprobt. Das «neue Instrument» soll in Deutschland, Belgien, Portugal, Griechenland und Lettland eingesetzt werden, informiert die Website Vaccines Today. Dieser Ausweis «wird eine informierte Impfung ermöglichen», verkünden Experten des EUVABECO-Projekts (European Vaccination Beyond Covid-19 ).
«Trotz jahrzehntelanger Aufklärung stellen zoonotische Krankheiten – also solche, die von Tieren auf Menschen übertragen werden – nach wie vor eine erhebliche Bedrohung für die globale Gesundheit dar. Angesichts der beispiellosen Covid-19-Krise wurde unser globaler Mangel an Bereitschaft für solche Ausbrüche deutlich», propagiert Vaccines Today.
Das habe jedoch auch «einen Innovationsschub» ausgelöst, der zum raschen Einsatz multidisziplinärer Ansätze und neuer Technologien führte. Diese würden uns dabei helfen, «das Virus zu verstehen, zu behandeln und vor ihm zu schützen und die Krise schließlich unter Kontrolle zu bringen».
Europa gehe nun von Notfallmaßnahmen zu einem langfristigen Covid-19-Management über. Dabei biete sich «eine entscheidende Gelegenheit, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Bereitschaft für künftige Gesundheitsbedrohungen zu erhöhen». Das Projekt (EUVABECO) wolle «diese Dynamik nutzen, indem es Pilotprojekte zur Entwicklung und Erprobung von Umsetzungsplänen für Instrumente initiiere, die sowohl Routine- als auch Krisenimpfungen unterstützen».
Vaccines Today stellt klar, wie das neue System funktionieren wird:
«Nehmen wir das Beispiel von Anna*, einer 27-jährigen Krankenschwester, die kürzlich mit ihrer Familie von Bremaria* nach Morvania* gezogen ist. In ihrem neuen Land muss Anna ihren Impfpass vorlegen, um den örtlichen Vorschriften zu entsprechen. Mit dem Europäischen Impfausweis (EVC) kann Anna ihre Unterlagen nahtlos übertragen. Sie geht online, erstellt ein EVC-Konto bei einem Anbieter ihrer Wahl und gibt ihre Impfdaten aus Bremaria ein.»
Anna müsse auch eine EVC für ihren Sohn Lucas* erstellen, fährt das Portal fort. Sie richte seine EVC über ihr Konto ein und übertrage die Daten aus seinem Kindergesundheitsbuch. Ihr Arzt, ein «autorisierter EVC-Gesundheitsexperte» in Bremaria, würde beide EVCs dann validieren. Auf diese digitale Akte könne sie über ihr Smartphone zugreifen, was die Weitergabe an Gesundheitsdienstleister vereinfache.
Bei ihrem ersten Besuch bei Dr. Müller* in Morvania lege Anna dann Lucas’ ausgedruckte EVC vor. Mit Annas Einverständnis scanne Dr. Müller den QR-Code des EVCs ein und aktualisiere so schnell Lucas’ Impfdaten im lokalen System. Durch diesen nahtlosen Prozess werde sichergestellt, dass Lucas die erforderlichen Impfungen gemäß dem Zeitplan von Morvania erhalte, und Anna könne sowohl ihre als auch die Impfunterlagen ihres Sohnes effizient verwalten.
Laut Vaccines Today gibt die EVC Menschen wie Anna die Möglichkeit, «die Kontrolle über ihre eigenen Impfunterlagen zu übernehmen». Das System revolutioniere das Impfmanagement und sorge «für eine gesündere Zukunft für alle Europäer». Es handele sich um eine «bürgernahe Methode der Datenspeicherung und des Datenaustauschs, die sich nicht allein auf die öffentlichen Gesundheitssysteme stütze».