Frankreich unternimmt Schritte, um die Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen vollständig einzuschränken, wie The Epoch Times berichtet. Gemäß einer Mitteilung des französischen Bildungsministeriums vom Dienstag werde ein Versuch an 200 freiwillig teilnehmenden Schulen mit insgesamt mehr als 50.000 Schülern gestartet.
Die Handynutzung ist in französischen Schulen bereits durch Gesetze aus den Jahren 2010 und 2018 eingeschränkt. Derzeit ist den Schülern die Benutzung von Handys auf dem Schulgelände verboten, sie dürfen die Geräte jedoch bei sich behalten.
Die neue «digitale Pause» ziele darauf ab, noch weiter zu gehen und die Schüler zu verpflichten, ihre Handys am Eingang der Schule abzugeben, so die Epoch Times. Laut Bildungsministerin Nicole Belloubet solle die Anwesenheit von Handys in den Klassenzimmern und Fluren so weit wie möglich reduziert werden.
Die Handys der Schüler würden nun während der Schulzeit entfernt, um Online-Schäden zu verhindern, die Exposition gegenüber Bildschirmen zu verringern und die Regeln für die Nutzung digitaler Geräte zu verschärfen. Die französische Regierung sei der Ansicht, dass das Experiment das allgemeine Schulumfeld verbessern werde, so das Portal. Denn die übermäßige Nutzung von Handys sei mit einer Zunahme von Online-Mobbing in Verbindung gebracht worden.
In einer Pressekonferenz im Juni habe Präsident Macron auf den Bericht eines Expertengremiums unter der Leitung der Neurologin Servane Mouton und des Psychiatrieprofessors Amine Benyamina verwiesen, ergänzt die Epoch Times. In dem Papier werde hervorgehoben, dass die Technologie Kinder zwar befähigen und entlasten könne, indem sie ihnen einen leichteren Zugang zu Informationen ermögliche. Allerdings berge sie auch erhebliche Risiken.
Zum ersten Mal könne ein Kind über ein bestimmtes Thema mehr wissen als seine Eltern, sein Lehrer oder sogar ein Minister, so der Bericht. Er warnt jedoch, dass die Technologie die Fähigkeit habe, Kinder einzunehmen, zu entfremden und zu unterjochen.
Die schädlichen Auswirkungen der Hyperkonnektivität auf Kinder hätten «Konsequenzen für ihre Gesundheit, ihre Entwicklung, ihre Zukunft und auch für unsere Zukunft – die Zukunft unserer Gesellschaft, unserer Zivilisation und vielleicht sogar unserer Menschheit», heißt es in dem Bericht.
Die Autoren erklärten, sie seien «erschüttert» von ihren Erkenntnissen über die Strategien, mit denen die Aufmerksamkeit der Kinder gewonnen werden soll. Sie stellten fest, dass die kognitiven Eigenheiten der Kinder dazu genutzt werden, «sie an ihre Bildschirme zu fesseln, sie zu kontrollieren, abhängig zu machen und mit ihnen Geld zu verdienen».
Wenn das französische Pilotprogramm erfolgreich ist, werde erwartet, dass es bis zum 1. Januar 2025 landesweit eingeführt wird, so die Epoch Times.