Bischof Marc Aillet, der für die Kommunen Bayonne, Lescar und Oloron an der französischen Südatlantikküste verantwortlich ist, stellt sich mit seiner Meinung mutig gegen die offizielle Haltung der katholischen Kirche in Frankreich.
Denn diese habe deutlich gemacht, dass sie die Massnahmen und die Impfpolitik der Regierung weitgehend unterstütze, berichtet das Nachrichtenmagazin LifeSiteNews. Nicht einmal den Impfzwang beim Gesundheitspersonal, welcher am 15. September in Kraft treten wird, habe die Kirche verurteilt.
Selbst im Vatikan, dem «Headquarter» der katholischen Kirche, habe sich eine unheilige Allianz eingenistet. Es habe eine Art «Occupy the Church» durch abtreibungsfreundliche LGBT-Anhänger, Pharmalobbyisten und Befürworter der Bevölkerungskontrolle an der diesjährigen «Gesundheitskonferenz» im Vatikan stattgefunden.
Diskriminierung, Misstrauen und gegenseitige Kontrolle
Aillet stellt mit vorsichtigen aber klaren Worten die Haltung der Regierung in der Corona-Krise in Frage. Vor allem kritisiert er die «Impfstrategie» und die Forderung nach dem klar diskriminierenden «Gesundheitspass», der in Frankreich eingeführt werden soll. Dies löste Demonstrationen mit Hunderttausenden von Menschen im ganzen Land aus (wir berichteten).
Den Gesundheitspass in Frankreich erhält nur, wer den Nachweis über eine vollständige Impfung oder einen negativen Test vorweisen kann, der höchstens 48 Stunden alt ist. Der Zutritt zu Kinos, Theatern oder Museen wird bereits von diesem Pass abhängig gemacht. Ab August gilt zudem für «nicht Immunisierte» eine rigorose Testpflicht beim Besuch von Restaurants und dem Reisen mit Fernzügen.
Aillet sagt, dass der Gesundheitspass in vielen Kreisen – auch bei Gewählten Häuptern aller Couleur – Fragen nach dem System der Diskriminierung, des Misstrauens und der gegenseitigen Kontrolle aufwerfe.
Er betont, dass sich viele Menschen «unter Zwang» impfen liessen, um den Arbeitsplatz nicht zu verlieren und ihre Familien nicht zu gefährden. Und auch um die Freiheit zu geniessen, weiterhin in Kinos, Restaurants oder auf Reisen gehen zu können. Er spricht vom «sozialen Tod» derjenigen, die sich gegen die «Anreize» wehren, die die Medien und das öffentliche Narrativ vermitteln.
Verweigerung der «Gentherapie» aus Gewissensgründen
Im Gegensatz zu anderen französischen Bischöfen – und sogar zur öffentlichen Haltung von traditionellen katholischen Bruderschaften – äussert sich Aillet auch zur Frage nach nach der moralischen Vertretbarkeit des «Impfstoffes».
Er fragt, ob es sich tatsächlich um eine Art «Gentherapie» handle und ob es nicht problematisch sei, dass bei der Erprobung, Entwicklung und Herstellung der Gen-Präparate Zellen von abgetriebenen humanen Föten verwendet werden. Ohne darauf eine klare Antwort zu geben, verweist der Bischof auf die Verweigerung der «Impfstoffe» aus Gewissensgründen.
Niemand kann gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln
«Ich will keineswegs bestreiten, dass die gesundheitliche Sicherheit ein grundlegendes Element des Gemeinwohls ist, das der Staat ernst nehmen muss, aber niemand kann gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Und es ist in der Tat die Gewissensfreiheit, um die es hier geht. Aber das Gewissen muss aufgeklärt und informiert sein. Die von der Diözesanakademie für das Leben durchgeführte Untersuchung hat es mir ermöglicht, eine Fülle von Informationen über die weltweite Epidemie und über die zu ihrer Ausrottung empfohlenen Mittel zu entdecken, die von den Massenmedien kaum an die Öffentlichkeit gebracht werden.»
Aillet befasst sich schliesslich mit der Frage des nachweislich mit Zellen aus abgetriebenen Föten hergestellten Gen-Präparats von AstraZeneca (wir berichteten). Es gebe keine Informationsbroschüre über die Herstellungsart der anderen drei Impfstoffe, und das sei gelinde gesagt «seltsam».
Wie steht es um die Mitwirkung am Bösen?
«Die Ordensgemeinschaft für die Glaubenslehre hat am 20. Dezember 2020 eine ‹Anmerkung zur Moralität der Verwendung einiger Anti-COVID-19-Impfstoffe› veröffentlicht. Die Frage ist nicht neu, da andere Impfstoffe, die seit den 1960er Jahren im Umlauf sind (gegen Röteln, Windpocken, Hepatitis A und Gürtelrose), die Kirche bereits in der Vergangenheit veranlasst haben, ihre Meinung dazu zu äussern. Das jüngste Dokument, das in der Note 2020 zitiert wird, ist die Instruktion der Ordensgemeinschaft ‹Dignitas personae›, von 2008. Wenn die Kirche offensichtlich ein negatives Urteil über die Verwendung von Zellen abgetriebener Föten für Experimente und die Herstellung von Impfstoffen fällt, wie steht es dann um die Mitwirkung am Bösen bei der Anwendung dieser Impfstoffe? Dies ist eine ethische Frage, der man nicht ausweichen kann.»
Bischoff Aillet erinnert auch an viele andere Fragen: Zum Beispiel über die Zahl der Todesfälle, die objektive Gefährlichkeit der Krankheit Covid-19 oder das Vorhandensein von anderen wirksamen Therapien. Er erwähnt diese Aspekte zwar nur in der Frageform, ohne selbst Antworten darauf zu geben. Doch insgesamt lassen seine Fragen keinen Zweifel daran, dass er die offizielle Darstellung ablehnt.