Ein bemerkenswertes Urteil der griechischen Justiz sorgt für Aufsehen: Ein Priester, der während des strengen Lockdowns im Jahr 2020 die Liturgie zelebrierte und damit staatliche Vorschriften missachtete, wurde von allen Vorwürfen freigesprochen. Das Gericht urteilte, dass die staatlichen Maßnahmen, die eine vollständige Unterbindung religiöser Zeremonien vorschrieben, verfassungswidrig waren und gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstießen.
Der Priester, Anastasios Gkotsopoulos, betonte in einer Erklärung, dass sein Handeln nicht nur eine Frage seines Glaubens, sondern auch seiner staatsbürgerlichen Verantwortung war. «Als orthodoxer Christ konnte ich eine solche Einschränkung der Liturgie nicht akzeptieren», erklärte er. Er kritisierte die damalige Regierung scharf, da sie mit ihrer Verordnung grundlegende religiöse Freiheiten missachtet habe, die sogar in den dunkelsten Epochen der Geschichte nicht derart verletzt worden seien.
Das Urteil markiert einen Wendepunkt: Zum ersten Mal erkannte die griechische Justiz ausdrücklich die Verfassungswidrigkeit der Corona-Regierungsmaßnahmen an. Der zuständige Staatsanwalt äußerte in seiner Stellungnahme: «Die Maßnahmen waren unverhältnismäßig und widersprachen den Grundrechten. Es ist unser Auftrag, solche Verstöße nicht zu tolerieren.»
Der Fall hatte weitreichende Unterstützung gefunden: Gläubige aus ganz Griechenland, Rechtsgelehrte und auch Geistliche stärkten Gkotsopoulos den Rücken. Besonders die Argumentation seiner Verteidiger, die die Unvereinbarkeit der Maßnahmen mit dem griechischen Grundgesetz und der religiösen Tradition hervorhoben, überzeugte das Gericht.
Das Urteil hat nicht nur in Griechenland, sondern europaweit Diskussionen über das Spannungsfeld zwischen staatlichen Maßnahmen in Krisenzeiten und den Grundrechten angestoßen. Gkotsopoulos selbst sieht den Freispruch als eine Bestätigung seines Einsatzes für den Glauben und die Verfassung: «Das Recht auf religiöse Ausübung darf niemals dem politischen Kalkül geopfert werden.»
Der Fall unterstreicht die Bedeutung eines ausgewogenen Umgangs zwischen Gesundheitsschutz und dem Schutz von Grundrechten. Die griechische Justiz hat mit diesem Urteil ein starkes Signal gesetzt – für die Religionsfreiheit und gegen die übermäßige Einschränkung verfassungsmäßiger Rechte.