Am 2. August 2023 ist der diesjährige sogenannte «Earth Overshoot Day», worauf Euronews hinweist. Demnach hätten wir in weniger als acht Monaten bereits alle Ressourcen aufgebraucht, die der Planet in einem Jahr regenerieren könne.
Der Nachrichtenkanal beruft sich auf das Global Footprint Network, einen Think Tank, der diese Schätzung vornehme. Mit dem heutigen Ereignis seien wir um Monate schneller gewesen als beim ersten «Erdüberlastungstag» am 25. Dezember 1971. Einige Länder verbrauchten die Ressourcen deutlich zügiger als andere.
Der «Overshoot Day» werde anhand von UN-Daten berechnet. Man ermittle den «ökologischen Fussabdruck» jeden Landes und die «Biokapazität» des Planeten. Der erste Wert messe die Beanspruchung der Natur einschliesslich Ressourcenverbrauch und Emissionen. Der zweite sei die Fähigkeit der Erde, erneuerbare Ressourcen zu produzieren und Abfälle zu absorbieren.
Laut Global Footprint Network sei die globale Erwärmung durch die enormen CO2-Mengen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe die Ursache des Defizits. Dessen Chef Steven Tebbe, behaupte, anhaltende «Überlastung» führe zu immer ausgeprägteren Symptomen wie ungewöhnlichen Hitzewellen, Waldbränden, Dürren und Überschwemmungen und berge das Risiko, die Nahrungsmittelproduktion zu gefährden.
Massnahmen wie die Schaffung von 15-Minuten-Städten, die erhöhte Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen, die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel oder die Einführung einer Vier-Tage-Woche könnten gemäss «Global Footprint Network» das Datum um einige Tage nach hinten verschieben.
Kommentar Transition News:
Das Konzept eines «ökologischen Fussabdrucks» wird schon lange kritisiert. So zum Beispiel in diesem ausführlichen Beitrag des Breakthrough Institute, wo der «Erdüberlastungstag» als «im Wesentlichen bedeutungslos» bezeichnet wird:
«So wie der Ökologische Fussabdruck aufgebaut ist, können wir in dieser Kategorie unmöglich ein erhebliches ökologisches Defizit aufweisen, denn das würde bedeuten, dass wir mehr Getreide ernten als wir anbauen.»
Problematisch ist auch die Vermischung von CO2-Emissionen mit dem Verbrauch von Ressourcen. Letzteres ist ja oft tatsächlich ein Problem. Die Wichtigkeit der CO2-Emissionen beruht hingegen auf der unbewiesenen Hypothese des menschengemachten Klimawandels und einem daraus abgeleiteten zukünftigen Szenario. So schliesst das Institut:
«Letztendlich erfüllt der Ökologische Fussabdruck die Aufgabe, die er erfüllen soll: Er beantwortet die Frage, ob die Menschheit mehr Biomasse verbraucht, als Ackerland, Weideland und andere Ökosysteme produzieren können, und ob Wälder alle unsere Kohlenstoffemissionen absorbieren können. Das Fazit: Mit Ausnahme der CO2-Emissionen sind wir in allen Kategorien im ökologischen Gleichgewicht oder im Überschuss.»
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