Transition News warnt regelmässig vor den Gefahren irgendeiner Form von digitaler ID. Während Befürworter deren Vorteile hervorheben, sehen Kritiker darin den zentralen Baustein eines totalitären Systems.
Wie ZeroHedge berichtet, wurde nun am Wochenende die erste globale digitale ID Wirklichkeit. Das Projekt nennt sich «Worldcoin» und wurde teilweise von OpenAI-CEO Sam Altman ins Leben gerufen. Am 24. Juli wurde es auf den Markt gebracht.
Das Projekt biete eine dezentrale und private Möglichkeit, die menschliche Identität online vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung künstlicher Intelligenz zu überprüfen, erklärt ZeroHedge.
Exra Ruguerra von CoinTelegraph zufolge hat das Projekt Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Krypto-Szene und im Silicon Valley hervorgerufen. Einige hätten die Ambitionen des Unterfangens gelobt, andere hätten es als «gruselig und dystopisch» bezeichnet. Trotz dieser Kommentare verfolgen die Entwickler weiterhin ihr Ziel, Einkommensungleichheit und Online-Identitätsauthentifizierung zu lösen.
Nach Angaben des Projektteams besteht der Worldcoin aus einer «World ID», einem globalen, digitalen Reisepass, den Benutzer auf ihren Telefonen speichern können, und einer digitalen Währung (WLD). Die Entwickler behaupten auch, das System könne zwischen Bots und Menschen unterscheiden. Und dies, ohne dass dazu persönliche Identifikationsinformationen, wie etwa die Telefonnummer, an Websites weitergegeben werden müssen.
Am 8. Mai lancierte Worldcoin sein «gasfreies Krypto-Wallet» für verifizierte Personen. Dies ermöglichte es Benutzern, die Vorteile gasfreier Überweisungen zu nutzen. Dazu mussten sie sich für einen «Weltausweis» registrierten. Dabei wurden sie aufgefordert, eine Telefonnummer oder einen Iris-Scan anzugeben.
Laut den Entwicklern werden die von den Nutzern bereitgestellten Daten nicht gespeichert. Es werde ein wissensfreier Beweis generiert, um zu überprüfen, ob der Benutzer ein Mensch ist, ohne die zur Erstellung des Beweises verwendeten Daten preiszugeben.
Gemäss ZeroHedge kündigten verschiedene Krypto-Börsen ausserdem an, den Token auf ihren Handelsplattformen zu listen.
Unterdessen hat das Blockchain-Sicherheitsunternehmen PeckShield festgestellt, dass ein gefälschter Worldcoin-Token bereits einen sogenannten «Rug Pull» durchgeführt hat.
Der ehemalige Twitter-CEO und Bitcoin-Unterstützer Jack Dorsey gehört zu den Kritikern des Projekts. Er twitterte:
«Zu keinem Zeitpunkt sollte ein Unternehmen oder ein Staat einen Teil des globalen Finanzsystems besitzen.»
Das Projekt verzeichnete am 14. Juli über 2 Millionen Anmeldungen für sein World ID-Projekt. Während der Token-Einführung teilte Altman per Twitter seine Hoffnung mit, diese Zahl auf 2 Milliarden zu erhöhen.
ZeroHedge zufolge sicherte sich das Projekt am 25. Mai 115 Millionen Dollar von Investoren zur Unterstützung seines dezentralen Identifikationssystems und seines Krypto-Wallets, der World App. Das Team nutzte den Aufstieg der künstlichen Intelligenz, um eine «dezentrale, die Privatsphäre schützende Lösung» vorzustellen, welche die Menschheit online schütze und es den Menschen ermögliche, die Kontrolle über ihre Identität zu übernehmen.