Der Tory-Abgeordnete Paul Bristow hatte in einem Brief an Rishi Sunak einen «dauerhaften Waffenstillstand» im Gazastreifen gefordert. Er scherte damit aus der Linie der konservativen Regierung aus.
In seinem Brief, den er auf seinem Facebook-Account veröffentlichte, erklärte Bristow, dass «ein dauerhafter Waffenstillstand Leben retten und es ermöglichen würde, dass die humanitäre Hilfe weiterhin die Menschen erreicht, die sie am meisten brauchen». Weiter erklärte er in dem Brief, dass
«der Zugang zu Wasser, Strom und Treibstoff für die palästinensische Bevölkerung lebenswichtig ist. Meine Wähler und ich wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns mitteilen würden, welche Schritte unsere Regierung unternimmt, um sicherzustellen, dass die Menschen im Gazastreifen nicht kollektiv für die Verbrechen der Hamas bestraft werden.»
«Tausende von Menschen wurden getötet und über eine Million vertrieben. Es ist schwer zu erkennen, wie dies Israel sicherer oder gar besser machen soll», heisst es in dem Schreiben weiter.
Rishi Sunak reagierte schnell und entliess den hochrangigen Konservativen. Die britische Regierung beharrt weiterhin darauf, dass Israel das Recht habe, militärisch gegen die Hamas vorzugehen. Sie unterstützt zwar «humanitäre Pausen», tritt aber nicht für einen umfassenden Waffenstillstand ein.
Bristow selbst sagte gegenüber der BBC:
«Ich habe volles Verständnis für die Entscheidung des Premierministers und ich bedauere, dass ich eine Arbeit aufgebe, die mir Spass gemacht hat. Aber ich kann jetzt offen über ein Thema sprechen, das vielen meiner Wähler sehr am Herzen liegt. Ich glaube, dass ich dies besser von den Hinterbänken aus tun kann, als ich es als Mitglied der Regierung kann.»
Innenministerin Suella Braverman hat ihrerseits pro-palästinensische Demonstrationen als «Hassmärsche» bezeichnet. Sie forderte die Polizei und andere Behörden auf, in Bezug auf Antisemitismus einen «Nulltoleranz»-Ansatz zu verfolgen.
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