Die Hamas veröffentlichte am Montag ein Video, in dem drei entführte israelische Frauen wütend an Premierminister Benjamin Netanjahu appellieren, sie «sofort» zu befreien.
In dem Video, über das die Jerusalem Post berichtete, kündigt die Hamas an, dass von ihnen festgehaltene «zionistische Gefangene eine Botschaft an Netanjahu und die zionistische Regierung senden». Die Frauen werfen dem israelischen Premierminister vor, am 7. Oktober das Hamas-Massaker nicht gestoppt zu haben und jetzt die Geiseln nicht durch einen Waffenstillstand zu befreien. Nur eine Frau im Video spricht:
«Hallo, Bibi Netanjahu. Wir sind seit 23 Tagen in Hamas-Gefangenschaft. Gestern gab es eine Pressekonferenz mit den Familien der Geiseln. Wir wissen, dass es einen Waffenstillstand geben sollte. Sie sollten uns alle freibekommen. Sie haben sich dazu verpflichtet.»
Die Frau wirft dem Premierminister «politische und nationale Vernachlässigung» und «Vermasselung» am 7. Oktober vor. Sie erläuterte:
«Kein Militär war da. Niemand kam. Niemand hörte uns. Wir sind unschuldige Bürger. Bürger, die Steuern an den Staat Israel zahlen. Sie [Netanjahu] wollen uns alle töten, indem Sie die [israelischen Streitkräfte] IDF nutzen.»
Netanjahu reagierte auf das Video laut der Jerusalem Post mit einer Erklärung, in der er die Frauen namentlich ansprach. Er teilte mit:
«Das ist eine grausame psychologische Manipulation durch Hamas und ISIS. Wir umarmen die Familien. Wir tun alles, um alle Gefangenen und vermissten Personen nach Hause zu bringen.»
Das Video wurde vor dem Hintergrund wiederholter Aufrufe der Hamas zu einem Waffenstillstand veröffentlicht. Das Gesundheitsministerium in Gaza teilte mit, dass bei israelischen Angriffen mehr als 8000 Bürger getötet worden seien.
Gemäss der Jerusalem Post sagte ein hochrangiger Hamas-Beamter letzte Woche gegenüber NBC News: Die Terrorgruppe wäre bereit, alle zivilen Geiseln «in einer Stunde» freizulassen, wenn die IDF die Angriffe gegen die Hamas im Gazastreifen einstellen würde und alle von Israel inhaftierten Palästinenser freigelassen würden.
Die Zeitung macht auf ein weiteres Video einer Geisel der Hamas aufmerksam, das nach Kriegsbeginn veröffentlicht wurde. Darin sagt die 21-jährige Mia Schem, sie sei verletzt und operiert worden und man kümmere sich um sie. Sie bittet, sie so schnell wie möglich nach Hause zu bringen (wir berichteten).
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