Dorgham Qreaiqea, ein beliebter, 1997 geborener palästinensischer Künstler, nutzte seine Talente in den Bereichen Theater, Film, Malerei und Musik, um den Kindern im Gazastreifen inmitten von Krieg und Verwüstung Freude und Heilung zu bringen. Wie der in Israel aufgewachsene Kultursoziologe Loaay Wattad in +972 Magazine berichtet, blieb Dorgham trotz der Zerstörung seines Hauses und seines Ateliers durch die israelischen Streitkräfte standhaft in seiner Überzeugung, dass Kunst für die Bewahrung der Seele während des Konflikts unerlässlich und kein Luxus ist.
Wattad hat den Künstler letztes Jahr getroffen. Durch seine Arbeit mit dem Banafsaj-Projekt des Tamer-Instituts und Initiativen wie «Camp Cinema» habe Dorgham sichere Räume für Kinder geschaffen, in denen sie träumen, lachen und sich durch Geschichtenerzählen, Theaterstücke und Malen ausdrücken konnten. Banafsaj bedeutet «Violett» auf Arabisch. «Die Leinwand ist größer als der Krieg», habe er immer gesagt.
Dorgham habe nicht nur die Geschichten anderer erzählt, sondern auch seine eigenen geschaffen, wie das Theaterstück «Diaries of the Displaced» (Tagebücher der Vertriebenen), das mit Humor und Monologen die täglichen Härten des Lebens in den Vertriebenenlagern von Gaza aus der Sicht von Kindern geschildert habe.
Selbst als die Ressourcen schwanden, blieb Dorgham laut Wattad hartnäckig, organisierte kulturelle Veranstaltungen in Flüchtlingslagern und verwandelte Flüchtlingszelte in Kinos und Bühnen. Er habe an die Kraft der Fantasie geglaubt, um der Verzweiflung zu widerstehen, und sah Kunst als eine Form des Trotzes und des Überlebens.
Im März 2024 wurden Dorgham, seine Frau und 26 Familienmitglieder gemäß Wattad bei einem israelischen Luftangriff getötet. Sein Vermächtnis lebe jedoch weiter – in den Erinnerungen der Kinder, die er inspirierte, in der Kunst, die sie unter seiner Anleitung schufen, und in der Überzeugung, dass Freude und Kreativität ein Akt des Widerstands sind. Dorghams Leben sei ein Beweis für die anhaltende Kraft der Kunst, selbst unter den verzweifeltsten Umständen.