Gestern Abend hat der Iran einen groß angelegten Raketenangriff auf Israel durchgeführt. Laut dem iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) handelte es sich um eine Reaktion auf die Angriffe Israels im Gazastreifen und im Libanon sowie auf die Ermordung von IRGC-, Hamas- und Hisbollah-Führern.
Aus Isral hieß es, die meisten der etwa 180 Geschosse seien vom Iron Dome-Abwehrsystem abgefangen worden, einige hätten jedoch ihr Ziel erreicht. Sie verursachten Schäden, aber nach Angaben der israelischen Hilfsorganisation Magen David Adom wurden lediglich zwei Israelis verletzt. Medien berichten, dass ein Arbeiter aus Gaza durch einen großen Raketensplitter umgekommen sei. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat eine Vergeltung angekündigt.
Iranischen Staatsmedien zufolge wurden bei dem Angriff auf Israel erstmals auch Fattah-Hyperschallraketen eingesetzt, die mit einer Geschwindigkeit von mehr als 15.000 Stundenkilometern fliegen. Sie haben eine Reichweite von 1400 Kilometern. Die iranischen Revolutionsgarden gaben an, dass bei dem Bombardement am Dienstag 90 Prozent dieser Raketen ihre Ziele in Israel getroffen hätten. Dabei handle es sich um israelische Militärbasen. Israel hat den Einsatz von Fattah-Raketen seitens des Iran bislang nicht bestätigt. Gemäß t-online zeigen Videoaufnahmen Geschosse, «die mit enormer Geschwindigkeit auf bewohnte Gebiete treffen».
l’AntiDiplomatico erklärt, dass die Fattah-Raketen neben ihrer hohen Geschwindigkeit sehr wendig seien und in geringer Höhe fliegen könnten. Dadurch sei es äußerst schwierig, sie abzufangen. Die Fattah ermögliche es dem Iran, strategische Ziele weit jenseits der Grenzen Israels anzugreifen, einschließlich solcher im Mittelmeer und sogar einiger US-Militärstützpunkte in der Region. Laut dem Portal könnte die Einführung der Fattah-Rakete nicht nur für Israel, sondern für die gesamte Region eine entscheidende Rolle spielen. Das, was mit diesen Geschossen möglich sei, stellle die derzeitigen Verteidigungsstrategien in Frage und die israelischen und westlichen Militärplaner vor neue Herausforderungen.