Fast zwei Wochen nach dem Angriff der Hamas im Süden Israels scheint das israelische Militär kurz vor einer Bodenoffensive im Gazastreifen zu stehen. Wie die New York Post berichtet, erklärte der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat am Donnerstag gegenüber ABC News, dass die israelischen Streitkräfte (IDF) «grünes Licht» für eine Offensive hätten.
Es gehe darum «auszulöschen», so Barkat. Die israelische Regierung habe diese Entscheidung gerade rechtzeitig vor dem Eintreffen einer umfangreichen Waffenlieferung aus den USA getroffen, merkt die Zeitung an. Der Minister machte klar:
«Wir werden alles tun, um unsere Geiseln lebend zurückzubringen.»
Gleichzeitig räumte Barkat ein, dass die Zerstörung der Hamas die «erste und letzte Priorität» sei.
Das Tunnelnetz in Gaza, in dem die Hamas behauptet, etwa 203 israelische Geiseln gefangen zu halten, erklärte Barkat zum «grössten Friedhof der Welt». Die IDF seien entschlossen, die Terrorgruppe zu dezimieren, «selbst wenn es ein Jahr dauert», wobei Geiseln und zivile Opfer in den Hintergrund treten würden.
Kurz vor Barkats Ankündigung hatte ein US-Verteidigungsbeamter dem Wall Street Journal mitgeteilt, dass die USA in Erwartung der Bodenoffensive fast eine Million Schuss 7,62-mm-Munition und Zehntausende Schuss 30-mm-Munition nach Israel geliefert haben, informiert die New York Post.
Die grosszügige Lieferung sei Teil einer zuvor vereinbarten jährlichen Lieferung militärischen Materials der USA an Israel, habe die Quelle erklärt. Bislang hat Israel laut dem Wall Street Journal in diesem Jahr auch Zehntausende von 155-mm-Geschossen aus den USA erhalten.
Ebenfalls am Donnerstag bestätigte die IDF gemäss der New York Post, dass sie dabei seien, die endgültigen Pläne für eine Bodeninvasion im Gazastreifen zu bewilligen. In der Erklärung des Militärs heisst es:
«Im Rahmen des Abschlusses der Vorbereitungen für die Fortsetzung der Kämpfe findet derzeit die Genehmigung der Einsatzpläne und die Entsendung von Truppen ins Feld statt.»
Auch Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant habe die Soldaten gemahnt, sich auf die Invasion «vorzubereiten».