Der Herbst steht vor der Tür und in Italien will der Impfzwang einfach nicht verschwinden. Die Italiener befürchten, dass die Impfkampagne auch nach den Wahlen vom 25. September fortgesetzt wird, berichtet Byoblu. Die Impfstoffe würden jedoch ablaufen, und die italienischen Gesundheitsbehörden hätten keine andere Wahl, als die überschüssigen Dosen wegzuwerfen oder sie an ein «bedürftiges» Land zu spenden. Selbst in letzterem Fall, wie in Nigeria geschehen, wurden die gespendeten Dosen bald entsorgt, da sie in unbrauchbarem Zustand ankamen.
Es ist laut Byoblu kein Zufall, dass Gesundheitsminister Roberto Speranza alle politischen Kräfte aufgefordert hat, «die Kampagne fortzusetzen, die uns zu einem der ersten Länder in Europa und in der Welt gemacht hat, was die Impfquoten» gegen Covid angeht. Das Nachrichtenportal kommentiert:
«Nachdem wir eine Einrichtung für Mehrfachimpfungen geschaffen und mehrjährige Verträge mit Big Pharma abgeschlossen haben, müssen wir auch die Arme alle paar Monate für die übliche mRNA-Spritze ausstrecken. Nun geht es an die vierte, fünfte und sechste Dosis».
Die Impfstofffläschchen seien in einem Kühlwagen angeliefert worden und hätten zunächst bei -80 Grad gelagert werden müssen, so Byoblu weiter. Die Anweisungen seien oft missachtet worden, und die Präparate würden sogar am Strand unter dem Sonnenschirm verabreicht. Ganz zu schweigen vom Verfallsdatum, das oft um einige Monate verschoben werde, ohne dass diese Entscheidung wissenschaftlich begründet wäre. Nach einem entsprechenden Fernsehbericht der RAI sei darüber «ein Schleier der Omertà» gefallen.
«Es gibt 28 Millionen Impfdosen gegen Covid, die Ende des Jahres ablaufen. Wir haben uns nach Kräften bemüht, so viel wie möglich zu spenden, aber das war aufgrund der logistischen Probleme und der Probleme mit der Konservierung in diesen Ländern nicht einfach», erklärte der Direktor der Einheit für den Abschluss der Covid-19-Impfkampagne, General Tommaso Petroni, auf einer Pressekonferenz am 9. September.
Franco Locatelli, ehemaliger Leiter des Wissenschaftlichen Fachausschusses der italienischen Gesundheitsbehörde (CTS) erklärte:
«Insgesamt hat unser Land mehr als 58 Millionen Dosen Impfstoff gespendet».
Nach dem Kauf von 183 Millionen Dosen für 2021 bestellte die Regierung weitere 138 Millionen, insgesamt also rund 331 Millionen Impfdosen, wie Byoblu erläutert. Diese würden ausreichen, um jeden italienischen Bürger 7-mal zu impfen. Bei einem Durchschnittspreis von 20 Euro pro Ampulle wären das etwa 6,7 Milliarden Euro, die für Impfstoffe ausgegeben werden. Das Nachrichtenportal resümiert: «So viel zu denjenigen, die von ‹kostenlosen Impfstoffen› schwärmten».
Kommentare