Der stellvertretende italienische Ministerpräsident Matteo Salvini hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg als «gefährlich» bezeichnet, berichtet RT. Der Grund dafür sei Stoltenbergs Vorschlag, Kiew zu erlauben, Ziele in Russland mit westlichen Waffen anzugreifen. Ein solcher Schritt könnte zum Dritten Weltkrieg führen, warnte Salvini.
Der NATO-Chef hat die westlichen Waffenlieferanten dazu aufgefordert, den Ukrainern zu gestatten, Ziele auf russischem Boden anzugreifen. Berichten zufolge werden die Waffen jedoch nur unter der Auflage geliefert, dass sie nicht außerhalb des von Kiew beanspruchten Gebiets eingesetzt werden. Diese Einschränkung soll eine weitere Eskalation des Konflikts verhindern.
In einem Interview mit The Economist erklärte Stoltenberg letzte Woche jedoch, es sei an der Zeit, dass die Verbündeten des US-geführten Militärblocks alle Beschränkungen überdenken.
Der Chef des US-geführten Militärblocks bekräftigte seine Haltung am Montag auf einer Pressekonferenz anlässlich der Frühjahrstagung 2024 der Parlamentarischen Versammlung der NATO in Sofia, Bulgarien. Salvini kommentierte gegenüber Reportern:
«Dieser Herr ist gefährlich, denn das Gerede über einen dritten Weltkrieg, über westliche Waffen, die in der Lage sind, innerhalb Russlands zuzuschlagen und zu töten, erscheint mir sehr, sehr gefährlich und leichtsinnig.»
Gemäß Rai News forderte Salvini sogar:
«Entweder widerruft Stoltenberg, entschuldigt sich oder er tritt zurück.»
Auch andere hochrangige italienische Beamte, darunter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, haben Stoltenbergs öffentliche Aufrufe zu einem Politikwechsel zurückgewiesen. Meloni hat zu «größerer Vorsicht» geraten.
Am Sonntag sagte Salvini auf einer Wahlkampfveranstaltung, Stoltenberg könne «nicht im Namen des italienischen Volkes sprechen»:
«Die NATO kann uns nicht zwingen, in Russland zu töten, noch kann uns irgendjemand zwingen, italienische Soldaten in die Ukraine zu schicken, um dort zu kämpfen oder zu sterben.»
Salvini argumentierte, dass Italien der Ukraine nur Waffen schicke, um «sich selbst zu verteidigen» und nicht, um «außerhalb seines Territoriums zu kämpfen, zuzuschlagen und zu töten».
RT erinnert auch daran, dass westliche Staats- und Regierungschefs, allen voran der französische Präsident Emmanuel Macron, zunehmend mutige Erklärungen über Angriffe auf russisches Territorium abgegeben hätten. Salvini definierte auch Macron als «gefährlich für sich und für die anderen», wenn er von Krieg spreche.
Nach Ansicht Moskaus sind die Behauptungen über bestehende Beschränkungen für den Einsatz westlicher Munition jedoch falsch und sollen die Illusion aufrechterhalten, dass der Westen nicht Teil des Konflikts ist.
Der Westen befinde sich bereits «im Krieg» mit Russland, und die Waffen, die er an die Ukraine liefere, würden aktiv für Angriffe tief im Inneren des Landes eingesetzt, betonte der russische Außenminister Sergej Lawrow.
Kommentare