Die US-Bank J.P. Morgan Chase habe den US-Behörden mitgeteilt, dass sie über 16 Jahre hinweg mehr als eine Milliarde Dollar für Jeffrey Epstein abgewickelt habe. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Weiter heisst es, J.P. Morgan habe die Transaktionen nach Epsteins Ableben im Jahr 2019 (offiziell hat er Selbstmord begangen) als verdächtig an das US-Finanzministerium gemeldet. Das geht aus Aussagen von Mimi Liu, einer Anwältin der Jungferninseln (Virgin Islands), hervor. Sie hatte im Rahmen der Klage der Inselgruppe gegen die grösste US-Bank bei einer Anhörung ausgesagt.
Epstein besass zwei Privatinseln auf den amerikanischen Virgin Islands und war 2019 angeklagt worden, einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen unterhalten zu haben. Von 1998 bis 2013 war er Kunde bei J.P. Morgan und liess dort rund 40 seiner Konten verwalten.
Die US-Jungferninseln verklagen das US-Finanzunternehmen auf mindestens 190 Millionen Dollar und wahrscheinlich noch viel mehr, wie weiter in dem Reuters-Bericht zu lesen ist. Vorwurf: Die Bank habe Hinweise darauf ignoriert, dass Epstein einen Sexhandel betrieben hat. Dies vermutlich, weil er ein lukrativer Kunde war.
Nach Auffassung der Anwältin Liu könne kein vernünftiger Geschworener zu dem Schluss kommen, dass J.P. Morgan darüber, was sein Jet-Set-Kunde Epstein verbrochen hatte, im Unklaren gewesen sei.
«J.P. Morgan war eine Full-Service-Bank für den Sexhandel von Jeffrey Epstein», so Liu.
Felicia Ellsworth, eine Anwältin von J.P. Morgan hält derweil dagegen und meint, die US-Bank hätte das Finanzministerium mindestens sechs Mal über Epsteins Transaktionen informiert, darunter bereits 2002. Auch habe man die Ermittlungen gegen Epstein nicht behindert. «Das genaue Gegenteil» sei der Fall gewesen, wird Ellsworth zitiert. Eine Verhandlung ist für den 23. Oktober angesetzt.
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