Der Ukraine-Krieg spaltet die Gesellschaft bis in die Familien hinein. Das geschieht offenbar sogar auf höchster Ebene. So macht RT auf einen Beitrag der französischen Zeitung Le Figaro aufmerksam, laut dem ein Cousin von US-Vizepräsident JD Vance drei Jahre lang als Söldner in einer ukrainischen Militäreinheit im Konflikt mit Russland gekämpft habe. Nun suche er einen Verleger für seine Geschichte.
Nate Vance kämpfte demnach im Bataillon «Da Vinci Wolves». Die ukrainische Einheit sei ursprünglich als Miliz rechtsextremer Nationalisten der lokalen Gruppe Rechter Sektor gegründet und nach ihrem verstorbenen Gründer Dmitry «Da Vinci» Kotsubailo benannt worden, so Le Figaro am Sonntag.
Nate sei der Sohn von James Vance, dem Bruder der Mutter des Vizepräsidenten, Beverly Vance. Der 47-jährige Veteran des US Marine Corps habe seine militärische Erfahrung genutzt, um die ukrainische Armee zu unterstützen. Zunächst habe er als Ausbilder gedient, bevor er Kampfaufgaben übernommen habe. Im Januar, kurz vor der Vereidigung von JD Vance, soll er in seine texanische Heimat zurückgekehrt sein und behauptet haben, er könne keine Gefangennahme mehr riskieren.
In einem Gespräch mit der französischen Tageszeitung kritisierte Nate seinen berühmten Cousin und behauptete, seine Ansichten über die Ukraine seien falsch: «Ich hätte ihm die Wahrheit sagen können, ohne Vorspielung, ohne persönliches Interesse. Er hat nie versucht, mehr herauszufinden.» Mit Bezug auf den kürzlichen Eklat im Weißen Haus erklärte er:
«JD ist ein guter, intelligenter Typ. Als er die Hilfe für die Ukraine kritisierte, dachte ich, dass er das tat, weil er eine bestimmte Wählerschaft ansprechen musste, dass dies das Spiel der Politik ist. Aber was sie Selenskyj angetan haben, war ein absolut bösartiger Hinterhalt.»
RT stellt fest, dass die russische Regierung alle von Kiew eingesetzten ausländischen Kämpfer als Söldner betrachtet, die strafrechtlich verfolgt werden sollten. Letzte Woche habe ein russisches Gericht den 22-jährigen britischen Staatsbürger James Scott Rhys Anderson wegen seiner Rolle bei der laufenden ukrainischen Invasion in der russischen Region Kursk zu 19 Jahren Haft wegen Terrorismus verurteilt.