Die Richterin Loretta Preska hat entschieden, dass Anfang Januar Dokumente «entsiegelt» werden, die 177 Namen von Jeffrey Epsteins Freunden, Anwerbern und Opfern enthalten. Das berichtet die britische Zeitung Daily Mail.
Veröffentlicht würden derweil auch nicht nur Namen. Vielmehr gehöre zu «dem Material wahrscheinlich [auch] Aussagen, E-Mails, Rechtsdokumente und anderes Material, das bisher nicht veröffentlicht wurde».
Laut Daily Mail werden «die Hunderte von Akten ein neues Licht auf die Sexhandelsgeschäfte des verstorbenen Finanziers Epstein und dessen Einflussnetzwerk werfen».
Das Material stehe im Zusammenhang mit einer Verleumdungsklage, die die Anklägerin von Prinz Andrew, Virginia Roberts, in New York gegen Epsteins Geliebte Ghislaine Maxwell eingereicht hat. Die inzwischen 61-jährige Maxwell wurde 2022 zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem sie des Sexhandels und der Beschaffung minderjähriger Mädchen für den verstorbenen Pädophilen Jeffrey Epstein für schuldig befunden worden war.
Eingereicht hatte Roberts ihre Verleumdungsklage 2016. Und während der Fall beigelegt wurde, klagte der Miami Herald – also das Medium, das Ende 2018 achtzig Opfer von Epstein identifiziert und etwa sechzig von ihnen ausfindig gemacht hatte, was 2019 zu dessen Verhaftung beitrug –, um die Veröffentlichung der Dokumente zu erwirken.
In ihrer Entscheidung räumte Richterin Preska allen Personen, deren Namen öffentlich gemacht werden, eine Frist von 14 Tagen ein, um Einspruch zu erheben.
Zu den Personen, deren Namen öffentlich gemacht werden und über die Material veröffentlich werde, gehöre, so die Daily Mail, eine der Anklägerinnen von Prinz Andrew, die behauptet, er habe in Epsteins New Yorker Villa ihre Brüste betatscht.
Es werde auch Material über Haley Robson geben, die in den Polizeiakten zu Epsteins ursprünglichen Ermittlungen 2006 in Palm Beach als Anwerberin genannt wurde – obwohl sie in jüngerer Zeit behauptet habe, ebenfalls ein Opfer gewesen zu sein.
Einige Dokumente würden sich auf Jean-Luc Brunel beziehen, einen französischen Modelscout, der Epstein nahe gestanden habe und viele junge Frauen missbraucht haben soll. Brunel erhängte sich 2022 in einer Pariser Gefängniszelle, während er auf seinen Prozess wegen einer Reihe von Sexualdelikten wartete.
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