Der Krieg zwischen Israel und Gaza hat seit dem 7. Oktober einen hohen Tribut an Journalisten gefordert. Nach den jüngsten Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) wurden mindestens 90 Journalisten in Gaza getötet. Hierauf weist das Nachrichtenportal Middle East Eye hin.
Auch im Libanon arbeiten viele Journalisten in Gebieten, die von militärischen Auseinandersetzungen betroffen sind. Für Reporter, die über die zunehmenden Grenzspannungen im Südlibanon berichten, wachse die Angst, das nächste Ziel zu sein. Denn Israel greife nun auch Gebiete an, die zuvor als relativ sicher gegolten hätten, so das Portal.
Im vergangenen Oktober wurden bei einem israelischen Angriff auf eine Gruppe von Journalisten im südlibanesischen Alma al-Chaab ein Reporter der Agentur Reuters getötet und sechs weitere verletzt. Der Vorfall war damals von Amnesty International und Human Rights Watch als «offenbar vorsätzlicher Angriff auf Zivilisten» und entsprechend als Kriegsverbrechen bezeichnet worden.
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht habe eine Untersuchung der Vereinten Nationen festgestellt, dass der Beschuss der Gruppe gegen das Völkerrecht verstiess. Es habe sich um einen Angriff auf eine Gruppe «eindeutig identifizierbarer Journalisten» gehandelt, wie auch Reuters meldete.
«Die internationalen Gesetze schützen die Journalisten nicht», zitiert Middle East Eye den Al Jazeera-Journalisten Ayman al-Mawla, der seit 34 Jahren über Kriege und Konflikte berichtet. Journalisten seien Zivilisten, aber das sei eine Tatsache, die von Israel immer wieder missachtet werde.
Trotz seiner Erfahrung, und trotz zusätzlicher Vorsichtsmassnahmen, habe Mawla nur knapp einen israelischen Angriff auf einen Treffpunkt für Journalisten überlebt. Seiner Meinung nach seien alle sichtbar als Journalisten gekennzeichnet gewesen. Inzwischen habe er mit einem weiteren Al Jazeera-Reporter eine Initiative gestartet, um weniger erfahrene Kollegen im Südlibanon bei der Berichterstattung über den Konflikt zu unterstützen.
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