Der Fall Assange ist die Geschichte eines Mannes,
der mit psychischer Folter dafür bezahlen muss,
dass er über die Plattform Wikileaks die schmutzigen Geheimnisse der Mächtigen an die Öffentlichkeit gebracht
und damit Kriegsverbrechen, Folter und Korruption enthüllt hat.
Es ist die Geschichte schwerster Justizwillkür in westlichen Demokratien,
die sich im Bereich des Menschenrechtsschutzes sonst gerne als Vorzeigestaaten darstellen.
Nils Melzer, UNO-Sonderberichterstatter für Folter bis 2022
Liebe Freundinnen und Freunde
Selbst die Altmedien haben berichtet: Julian Assange ist frei. Nach fünf Jahren Einzelhaft im Hochsicherheitsgefängnis in England und sieben Jahren de-facto-Haft in der ecuadorianischen Botschaft in London konnte er nun zum ersten Mal seine Frau und Kinder in Freiheit umarmen.
Das ist die freudige Hauptbotschaft. Millionen Menschen weltweit, die sich solidarisch mit Julian Assange verbunden fühlen, sind erleichtert und jubeln. Bevor ich zu dem Aspekt komme, den ich aktuell bisher nirgendwo gelesen habe: Ein paar Worte zur Pressefreiheit und anderen Werten.
Hier gibt es nämlich ein ganz großes «Aber» und keinen Grund zum Jubeln. Wie bei beleidigten Kindern im Sandkasten musste der «große Bruder» USA nämlich hier das letzte Wort haben. Julian musste auf US-Gebiet, der Insel Saipan, in einer Gerichtsverhandlung mehrfach seine Schuld eingestehen.
Er wurde nicht freigesprochen, sondern für schuldig befunden, gegen das Spionagegesetz der USA von 1917 verstoßen zu haben. Seine «Strafe» habe er mit seiner Haft bereits abgesessen.
Es ging in dem jahrelangen Verfahren immer nur um Macht, nie um menschliche Werte. Auch jetzt wird vermutet, dass dieser Deal nur zustande gekommen ist, weil Julian Assange belastendes Material in der Hinterhand hatte, was nun vernichtet wurde.
Folgende Skandale begleiten den Fall Julian Assange:
- Der Skandal, mit Anschuldigungen unter der Gürtellinie (Vergewaltigung) gegen einen unbequemen Gegner vorzugehen. Haltlose Anschuldigungen, keine Entschuldigung.
- Der Skandal, dass die USA einen Menschen verfolgt, der weder US-Bürger ist, noch auf US-Gebiet eine Tat begangen hat.
- Der Skandal, dass öffentlich zum Mord gegen Assange aufgerufen wurde.
- Der Skandal, dass die CIA die Ermordung von Assange erwogen hat.
- Der Skandal, dass ein Journalist für die Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen verfolgt und verurteilt wird.
- Der Skandal, dass das Militär der USA und anderer Länder Menschenrechtsverletzungen – zum Beispiel Folter – begeht, und nicht dafür angeklagt wird.
- Der Skandal, dass Julian in der Botschaft in London mit Kameras und Mikrofonen heimlich überwacht wurde.
- Der Skandal, dass Julian vorgeworfen wurde, durch seine Enthüllungen seien Menschenleben gefährdet worden – das aber in keinem einzigen Fall belegt werden konnte.
- Der Skandal, dass ein Mensch ohne jegliche Gefährdungslage aus einer schützenden Botschaft mit Gewalt entführt wurde.
- Der Skandal, dass Julian Justizwillkür und psychischer Folter ausgesetzt war.
Aber ich möchte doch mit einem positiven und versöhnlichen Aspekt schließen. Natürlich sind alle Menschen wichtig, die sich für Julian eingesetzt haben, vor allem seine Frau Stella, seine Anwälte und Nils Melzer (er hat sogar ein Buch über Assange geschrieben).
Aber wie kommt es überhaupt, dass Julian sich so mutig für die Menschenrechte und die Demokratie eingesetzt hat? Und dass er alle Anfeindungen und Qualen überlebt hat? Ich denke, die Herkunftsfamilie spielt eine große Rolle. Über die Mutter habe ich keine Infos gefunden. Aber sein Vater John Shipton und sein Bruder Gabriel Assange spielen sicher eine große Rolle. Vater und Bruder haben die Organisation «Assange Campaign» gegründet und einen Film gemacht: «Ithaka».
Wenn Sie Ihren Glauben an das Gute im Menschen bestärken wollen, lege ich Ihnen ein Interview mit Julians Vater ans Herz. Ich kenne keinen Menschen, der mich mit seiner Güte, seiner Liebe und seinem Einsatz für seinen Sohn – und menschliche Werte allgemein – jemals so in meinem tiefsten Inneren bewegt hat.
Danke John Shipton!
Dein Sohn Julian Assange ist unschuldig!
Dein Sohn Julian Assange ist ein Vorbild!
Ich wünsche ihm von Herzen – trotz der Erfahrung von großem Hass – die Kraft, die Güte und Liebe, seinen Kindern wiederum ein guter Vater zu sein.
Herzlich
Ihr Lars Ebert
[email protected]
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