Im kanadischen Unterhaus wurde eine E-Petition eingebracht, die ein Verbot von Werbung für Produkte im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen fordert. Das Gesuch stammt von kanadischen Bürgern und wird vom Abgeordneten John Aldag unterstützt, wie Rebel News berichtet.
Initiiert wurde die Petition von Dr. Leah Temper aus Montreal. Sie ist Direktorin der Kampagne Fossil Fuel Ads Make Us Sick (Werbung für fossile Brennstoffe macht uns krank) beim Kanadischen Verband der Ärzte für die Umwelt.
In der Präambel der Petition heisst es dazu:
- Der Klimawandel stelle eine noch nie dagewesene und existenzielle Bedrohung für die Menschen in Kanada und auf der ganzen Welt dar.
- 1989 habe Kanada die Tabakwerbung und das Sponsoring eingeschränkt, um den Tabakkonsum einzudämmen und auf eine Krise der öffentlichen Gesundheit zu reagieren. In ähnlicher Weise beschränke die Regierung die Werbung für Glücksspiel, Alkohol und Arzneimittel in Anerkennung der negativen Auswirkungen dieser Produkte.
- Wie der Tabakkonsum habe auch die Produktion und der Verbrauch fossiler Brennstoffe zu einer nationalen Gesundheitskrise geführt, die von grosser und dringender Bedeutung sei.
- Die Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe verursache jedes Jahr bis zu 34’000 vorzeitige Todesfälle in Kanada und über 8 Millionen weltweit und sei eine der Hauptursachen für Krebs, Atemwegserkrankungen, ungünstige Schwangerschaftsergebnisse, Kinderkrankheiten und Herz-Kreislauf-Symptome.
- Die tödlichen Folgen extremer Wetterereignisse wie der Hitzewelle 2021 in BC führten bereits jetzt zu Todesfällen in Kanada und würden laut Health Canada aufgrund des Klimawandels in Häufigkeit und Ausmass zunehmen.
- In der Werbung für fossile Brennstoffe würden «Greenwashing»-Techniken eingesetzt, die die Öffentlichkeit wissentlich in die Irre führten und die Gesundheits- und Umweltschäden, die mit ihrer Nutzung verbunden seien, nicht offenlegten. Dies behindere eine fundierte Entscheidungsfindung der Verbraucher, untergrabe die öffentliche Unterstützung für wirksame Klimaschutzmassnahmen und verzögere den Übergang zu sichereren, saubereren Energiequellen.
Die Unterzeichnenden fordern die Regierung Kanadas auf, ein umfassendes Verbot der Werbung, des Sponsorings und der Förderung von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen (einschliesslich Benzin, Gasversorgungsunternehmen und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren) zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zu erlassen.
Rebel News weist darauf hin, dass der liberale Premierminister Justin Trudeau einen Ausstieg aus kanadischem Öl und Gas versprochen habe, um «willkürliche Klimaziele» zu erreichen.