Hybris ist unsre Stellung zu uns, – denn wir ...
schlitzen uns vergnügt und neugierig die Seele
bei lebendigem Leibe auf: was liegt uns noch
am «Heil» der Seele!
Friedrich Nietzsche
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Erinnern wir uns: Der Enthüllungsjournalist Seymour Hersh hatte Anfang 2023 Whistleblower zum Tathergang bei der Zerstörung des Pipeline-Systems Nord Stream befragt. Seine Schlussfolgerung: die russisch-deutsche Pipeline wurde durch US-Sprengsätze absichtlich zerstört. Wenn das stimmt, handelt es sich hier um nichts weniger als eine Kriegserklärung der USA an Deutschland.
Und obwohl selbst ein Medium wie die Tagesschau, das sich immer wieder gerne regierungstreu gibt, dazu meinte, «Hershs Version wirft viele Fragen auf», verfolgte die Regierung diese Anwürfe alles andere als mit Verve.
Vor wenigen Tagen machte dann die Meldung die Runde, die deutsche Bundesregierung wolle für die Ukraine keine neuen Milliardenzahlungen für Militärgüter bereitstellen.
Mein erster Gedanke, war – ich weiß nicht wieso, wahrscheinlich weil ich dazu neige, selbst bei den übelsten Schurken noch an das Gute zu glauben –, die Regierung habe mal etwas Sinnvolles getan und mit dem Stopp der Unmengen an Hilfszahlungen darauf reagiert, dass der deutsche Generalbundesanwalt einen Ukrainer für dringend tatverdächtig hält, den Anschlag auf die Nordstream-Piplines verübt zu haben.
Klar, es gilt in dubio pro reo. Und natürlich hat die Ukraine – was soll sie auch anderes tun? – eine Beteiligung an dem Terrorakt zurückgewiesen. Doch der Verdacht kommt ja nicht von ungefähr, nämlich vom Generalbundesanwalt.
Allein dieser Umstand plus die Vorstellung, die Ukraine, die von Deutschland seit dem russischen Überfall am 24. Februar 2022 stolze 34 Milliarden Euro in den Allerwertesten geschoben bekommen hat, könnte etwas mit der Lahmlegung einer Art Energielebensader Deutschlands zu haben, hätte einen Sturm auslösen müssen in der Regierung.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Was in der Ukraine passiert, ist schrecklicher als schrecklich – und ich leide jeden Tag mit mit den Menschen, ob Ukrainer oder Russen oder aus sonst einer Nation, die die Kriegswirren erleben müssen.
Doch es besteht ja der begründete Verdacht, dass die Hilfszahlungen gar nicht in sinnvoller Weise für die Erzielung eines Friedens und damit für die Allgemeinbevölkerung eingesetzt werden, sondern vor allem den Rüstungskonzernen zugutekommen und Agrarkonzernen wie Monsanto, die ohne Schelte von den Mainstreammedien riesige Flächen aufkaufen und somit bei kleinen Landwirtschaftsbetrieben Existenzängste auslösen.
Und da kommt bei mir der Gedanke hoch: Hätte die Regierung dieses Geld genommen und nach Regierungsmaßstäben nur «ein bisschen» draufgesattelt, so hätte man damit zum Beispiel die Schulen in Deutschland komplett sanieren können.
Doch Pustekuchen. Nicht der Verdacht, die Ukraine könnte an der Nordstream-Sprengung beteiligt gewesen sein oder sie sogar federführend durchgeführt haben, ließ bei der Regierung den Gedanken aufkommen, keine neuen Hilfszahlungen mehr bereitstellen zu wollen. Vielmehr war es der Umstand, dass die Löcher im Haushalt zu groß sind.
Da aber habe ich mich gefragt: Wenn die Löcher so gigantisch sind – und das, obwohl Deutschland vor einem Rekordjahr an Steuereinnahmen steht –, wieso will man an einen bestehenden Kanzleramtsbau, der bereits die größte Regierungszentrale der Welt darstellt, noch einen Anbau «anflanschen», bei dem die Kosten wie in so vielen anderen mit Steuergeldern finanzierten Projekten explodieren?
Wenn der Anbau realisiert ist, ist die Regierungszentrale doppelt so groß wie bisher, und zwar 50.000 Quadratmeter – und damit zwanzigmal größer als Downing Street, neunmal größer als das Weiße Haus und fünfmal größer als der Élysée Palast.
Georg Pazderski ergänzt auf seinem X-Account: «Die Baukosten sind mit 18.529 Euro pro Quadratmeter siebenmal so hoch wie bei Schulbauten, die unsere Kinder dringend benötigen.»

Quelle: X-Account von Georg Pazderski
Das alles erinnert irgendwie an den Turmbau zu Babel. Den hatte sich Gott, so die Erzählung in der Bibel, mit Schaudern angeschaut, da er den Eindruck gewann, das Volk könnte übermütig werden und vor nichts zurückschrecken, was ihm in den Sinn kommt – und anschließend den Weiterbau zu verhindern gewusst.
Da kommt selbst bei mir als nicht religiös gläubiger Mensch der Gedanke hoch: Wahrscheinlich kann uns nur noch ein Gott vor der Hybris und Dreistigkeit der Regierenden retten ...
Alles Gute – trotz allem!
Torsten Engelbrecht
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