Der Bildungsdirektor des Schweizer Kantons Waadt, Frédéric Borloz, hat entschieden, dass vor den Wahlen an Schulen keine politischen Debatten mehr stattfinden dürfen.
Würden Wahlen anstehen, sei die Fairness schwierig zu gewährleisten, erklärte der FDP-Politiker. In der Schweiz finden Ende Oktober Parlamentswahlen statt. Wenn keine Wahlen bevorstehen, dürfen politische Debatten weiterhin an Schulen geführt werden.
Ein Antrag von politisch linker Seite, den Entscheid mittels einer Resolution im Kantonsparlament zu kippen, scheiterte, wie Tamedia berichtete. Die bürgerliche Mehrheit im Kantonsparlament begrüsste den Entscheid hingegen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass in der Schweiz die Lehrerschaft mehrheitlich links-grün ist. In den Städten etwas mehr, auf dem Land etwas weniger.
Schule darf Politik thematisieren, muss aber als Institution neutral sein. Lehrer dürfen eine politische Meinung haben und diese auch sagen – sie sollten aber nicht die Schüler beeinflussen.
Eine Möglichkeit wäre: Pro und Contra wird aufgelistet, eine Debatte wird als Rollenspiel aufgegleist, wo Pro und Contra argumentiert wird. Die Meinung des Lehrers erscheint nicht.
Denn Sobald man weiss, was die Lehrerin oder der Lehrer hören will, wird eine faire Debatte, ein herrschaftsfreier Diskus wie ihn Jürgen Habermas gefordert hat, schwierig und die Schweigespirale beginnt zu drehen.
Kommentar Transition News:
Aus eigener Anschauung weiss der Schreibende, dass die Lehrerschaft im Unterricht oft politische Meinungen äussert. Dies bestätigen anekdotisch Menschen, die gegenwärtig Bildungseinrichtungen im Kanton Bern besuchen.
Die Massnahme im Kanton Waadt ist deshalb angemessen und verständlich – und es ist zu wünschen, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes Schule macht.
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