Letzte Woche berichteten wir über die Ankündigung der am Sonntag in Jerusalem stattgefundenen Konferenz über die «jüdische Besiedlung in Gaza». Unter den Tausenden von Teilnehmern aus dem rechten Spektrum befanden sich auch elf Kabinettsmitglieder und 15 Koalitionsabgeordnete, wie die Times of Israel mitteilt. Sie hätten sich für die Wiederbesiedelung des Gazastreifens ausgesprochen und die Auswanderung der palästinensischen Bevölkerung nach dem Krieg mit der Hamas befürwortet.
An der von der Nachala-Siedlergruppe und dem Samaria-Regionalrat organisierten Konferenz herrschte gemäss der Times eine «karnevaleske Atmosphäre». Die fröhlichen Tänze der Minister während des Krieges hätten in Israel Kritik ausgelöst.
Die Veranstaltung hatte zum Ziel, den aktuellen Krieg zu nutzen, um den Bau jüdischer Siedlungen im Gazastreifen zu fördern. Finanzminister Bezalel Smotrich habe auf die «Tugenden» neuer Siedlungen hingewiesen und gesagt:
«Mit Gottes Hilfe werden wir uns niederlassen und siegreich sein.»
Der nationale Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir habe auf die Rückkehr nach Gush Katif gedrängt. Dabei handelt es sich um einen Block von 16 israelischen Siedlungen im Süden des Gazastreifens. Mit sechs weiteren Abgeordneten habe Gvir das «Bündnis für Sieg und Erneuerung der Siedlungen» unterzeichnet, so die Zeitung.
Auch Gvir unterstützte der Times zufolge die Idee, die Bewohner von Gaza zur Auswanderung zu bewegen. Ebenso der Kommunikationsminister Shlomo Karhi. Gvir habe auf «eine moralische und logische Lösung des humanitären Problems» gedrängt.
Premierminister Netanyahu, der nicht teilnahm, äusserte sich laut der Times ablehnend zur Besiedlung Gazas und teilte mit, dass dies keine akzeptierte Regierungspolitik sei.
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