Tausende rechtsgerichtete jüdische Aktivisten bereiten sich laut der Times of Israel darauf vor, den Gazastreifen nach dem Krieg erneut zu besiedeln. Eine Bewegung, die von Regierungsministern, führenden Knesset-Mitgliedern und Tausenden von Aktivisten unterstützt werde, plane die Errichtung israelischer Siedlungen im Gazastreifen.
Am Sonntag werde in Jerusalem eine Konferenz mit mehr als 3000 Teilnehmern zum Thema «jüdische Besiedlung in Gaza» stattfinden, so das Portal. Sprechen würden Likud-Minister, darunter Miki Zohar und Haim Katz, sowie Mitglieder anderer rechtsextremer Parteien.
Die Organisatoren, darunter der Leiter des Samaria-Regionalrats, Yossi Dagan, und die Vorsitzende der Siedler-Bewegung, Daniella Weiss würden die Schaffung von Siedlungen im Norden des Gazastreifens und in Gaza City selbst planen.
Bereits im Dezember hatte Weiss erklärt, Gaza müsse «ausradiert werden, damit die Siedler das Meer sehen können» (wir berichteten). Sie setzt sich auch für die Ansiedlung und Planung illegaler Aussenposten im Westjordanland ein. Gegenüber der hebräischsprachigen Schwesterseite der Times of Israel, Zman Israel, machte sie klar:
«Gaza-Stadt [auch im nördlichen Gazastreifen] wird jüdisch sein. Wir haben kein rechtliches Problem im Norden des Gazastreifens, denn wir haben uns erkundigt und festgestellt, dass das Gebiet dort nie unter ägyptischer Souveränität stand.»
Gemäss der Times of Israel widerspricht die Idee, Gaza wieder zu besiedeln, der offiziellen Politik der israelischen Regierung. Netanjahu habe erklärt, dass Israel nach dem Krieg nicht im Gazastreifen bleiben, aber die allgemeine Sicherheitskontrolle behalten werde.
Der Druck für eine erneute Besiedlung kommt laut dem Portal nicht nur von der Likud-Partei, sondern auch von Mitgliedern anderer Koalitionsparteien.
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