Für die ukrainischen Truppen wird die Lage im Krieg immer schwieriger, während die Kiewer Führung weiter die Kriegstrommel schlägt. Das berichtet der freie EU-Korrespondent Eric Bonse in einem am Sonntag veröffentlichen Beitrag.
Auf seinem Blog Lost in Europe zitiert Bonse unter anderem aus der Zeitung Financial Times, die am Samstag einen ukrainischen Soldaten zitierte:
«‹Ich werde Ihnen die Wahrheit sagen›, sagt Wanja, ein ukrainischer Soldat, der in einer Aufklärungseinheit an der Seite von Marinesoldaten am Ostufer des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine kämpft. ‹Die Situation ist beklagenswert.›»
Die Aussichten für einen Durchbruch in 2024 seien laut der Zeitung schlecht. Kiew wolle deshalb nun die Taktik der «aktiven Verteidigung» einsetzen, welche Russland laut Experten seit längerem in der Ukraine erfolgreich anwendet. Damit haben die russischen Truppen die «Gegenoffensive» Kiews abgewehrt.
Das US-Magazin Newsweek stelle die Lage «noch düsterer» dar, so Bonse. Demnach würden die russischen Truppen inzwischen an drei Frontabschnitten Geländegewinne erzielen. Newsweek beruft sich dabei auf das Institute for Study of War.
«Doch die EU will das nicht wahrhaben», schreibt der Korrespondent dazu. In Brüssel werde stattdessen erklärt, die Ukraine verteidige sich auf «spektakuläre Weise». «Wir haben die Pflicht, ihr zu helfen. Denn es ist offensichtlich, dass sie obsiegen wird», hatte Medienberichten zufolge ein hoher EU-Beamter am Freitag erklärt.
Eine Verhandlungslösung werde nicht in Betracht gezogen, stellt Bonse fest. Er verweist darauf, dass der Kiewer Aussenminister Dmytro Kuleba am 18. Januar beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos gesagt hat:
«Wir bieten euch den besten Deal: Ihr opfert eure Soldaten nicht, gebt uns Waffen und Geld, und wir werden die Sache zu Ende bringen.»
Kuleba sagte das in einem Interview mit dem US-amerikanischen TV-Sender Bloomberg. Darin erklärte er ebenso, dass die Ukraine für die USA Krieg gegen Russland führe. Die US-Unterstützung würde das Leben der US-Soldaten retten, so der Kiewer Aussenminister.
Für diesen «Deal» wurde bereits das Leben von mehr als 500’000 ukrainischen Soldaten «geopfert», wie der ehemalige ukrainische Generalstaatswalt Yuri Lutsenko unlängst erklärte. Laut Medienberichten sollen mindestens weitere 500’000 Ukrainer zur Schlachtbank geführt werden.
Auf die Frage, wohin diese Eskalation führen solle, verweist EU-Korrespondent Bonse darauf, dass sich die Nato auf einen Krieg gegen Russland vorbereiten wolle. Und er zitiert einen Beitrag aus dem US-Magazin The Hill vom 17. Januar, wonach sich der Krieg auf das Schwarze Meer verlagere und die Ukraine die Krim sowie die Kertsch-Brücke angreifen und letztere zerstören solle.
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