Früher als sonst üblich hat das Paul-Ehrlich-Institut die ersten 13,6 Millionen Dosen Influenza-Impfstoff für den deutschen Markt freigegeben. Das berichtet der medizinische Fachdienst Univadis. Die Zulassungsbehörde habe am 31. Juli mit der Überprüfung der Chargen begonnen.
Die Coronakrise und die medial verbreitete Angst vor dem Erreger SARS-CoV-2 bescheren den Impfstoffherstellern einen wahren Boom, wie Univadis schreibt:
«In diesem Jahr wird aufgrund der Corona-Pandemie eine besonders hohe Nachfrage an Grippeimpfstoff vermutet. So will sich in der kommenden Saison laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Augsburger Allgemeinen etwa jeder zweite Bundesbürger gegen die saisonale Influenza impfen lassen. 41,3 Prozent der Befragten lehnen eine Influenza-Impfung hingegen ab. Damit hat die Bereitschaft in der Bevölkerung im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen; das gilt laut Umfrage vor allem für die 65-Jährigen».
Als besonders heikel erweist sich dabei die Tatsache, dass erstmals auch Kinder gegen Influenza geimpft werden sollen. Klinische Studien der Phase 3 mit den neuen Vakzinen an Kindern gibt es jedoch keine. Entsprechend sind auch mögliche Langzeitwirkungen, oder unbekannte schwere Nebenwirkungen bei Kindern nicht ausreichend überprüft worden.
Ungeachtet dessen empfehlen Mediziner die Kinderimpfung – die Pharmaindustrie wirds freuen. Sogar Kinderärzte in Deutschland raten Eltern, ihre Kinder in der kommenden Saison gegen Influenza impfen zu lassen, schreibt Univadis.
«Wir wissen, dass Kinder den Influenzavirus maßgeblich übertragen», sagte dazu Johannes Hübner, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädriatische Infektiologie (DGPI) der Welt am Sonntag.
An Skurrilität ist die Aussage des Arztes kaum zu übertreffen: Man wolle «vermeiden, dass Kinder unnötigerweise COVID-19-Verdachtsmomenten ausgesetzt seien», wie Univadis ihn zitiert.