Wer durch Betrug Gelingen erlangt,
dessen Erfolg ist nicht von Dauer
und seine Siege verwandeln sich in Niederlagen.
Lü Bu We
Liebe Leserinnen und Leser
Der Mainstream schafft sich gerade selbst ab. Wie er das macht, habe ich zufällig letzte Woche entdeckt. Beppo, ein Mitstreiter aus übelsten Corona-Zeiten, hatte mir einen Artikel über unsere gemeinsame Freundin «Röschen» geschickt. Am 12. Juni 2024 titelte Focus Online: «Milliarden-Deal mit Pharma-Riese Pfizer bedroht von der Leyens zweite Amtszeit». Weiterhin teilte das Portal mit:
«Nach der EU-Wahl ist vor der Ernennung der nächsten EU-Kommissionspräsidentin. Und mitten in diese heikle Phase kocht eine Entwicklung hoch, die von der Leyens Nominierung aufhalten könnte. Es geht um ein Geschäft mit dem Pharmakonzern Pfizer, das für die EU zum Milliarden-Euro-Grab geworden ist.»
Ansonsten wurde erwähnt, was viele Leitmedien vor der EU-Wahl konsequent totgeschwiegen haben. Das bereitete mir nicht gerade gute Laune. Meine Stimmung verbesserte sich, als ich unter dem Text den Hinweis fand, dass das Original zu diesem Artikel von The European stammt. Diese Information war schlecht sichtbar unter einer Werbung versteckt.

Screenshot: Hinweis auf The European im Focus-Artikel
Aus Erfahrung kann man sagen, dass alle Medien, die in der letzten Zeit die wichtige Aufgabe übernommen haben, sich auf europäischer Ebene um die Gehirnwäsche der Bürger zu kümmern, per se verdächtig sind. Für die einseitige Meinungsmache im Sinne der EU-Machthaber zeichnen beispielsweise Euractiv, Europa Kompakt, Euronews, Politico oder The Brussels Times.
The European war mir noch nicht bekannt, also klickte ich auf den Link und es ploppte diese Meldung auf: «The European – das Debatten-Magazin. Das Wichtigste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport national und international: Dieser Wochenrückblick wird im Rahmen eines Experiments von ChatGPT geschrieben und von der Redaktion überprüft, korrigiert und ergänzt.»
Dass der Focus seine Artikel über so brisante Themen jetzt von ChatGPT schreiben lässt, fand ich höchst erheiternd. Auch die Anmerkung, die Redaktion «überprüfe» den Inhalt, war lustig. Denn seit März 2020 haben die meisten Journalisten der Leitmedien klargestellt, dass sie rein gar nichts von dem überprüfen, was auf ihren Schreibtisch flattert.
Schnell schickte ich einen Screenshot an Beppo, dem dieses Detail entgangen war – und wir amüsierten uns prächtig. Inspiriert von unserem Gedankenaustausch befragte Beppo ChatGPT zum Thema von der Leyen. Die künstliche Intelligenz antwortete:
«Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, ist derzeit in einen Skandal verwickelt, der als Pfizergate bekannt ist. Dieser betrifft vor allem ihre geheimen Kommunikationswege mit dem CEO von Pfizer, Albert Bourla, während der Verhandlungen über den massiven Covid-19-Impfstoffkauf der EU.»
Beflissen listete ChatGPT die Aspekte dieses Skandals auf – und belegte ihre Aussagen mit entsprechenden Links. Die Überraschung: Alle Quellen, die von der KI zum Fall Pfizergate angeboten wurden, stammen entweder von Politico oder The Brussels Times. Wer sich selbst überzeugen möchte: hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier.
Wer hinter Politico steht, wissen wir bereits: Der mächtige deutsch/US-amerikanische Axel-Springer-Verlag. Aber wer zieht die Fäden bei The Brussels Times, die gerade vor kurzem auf die europäische Online-Bühne gehüpft ist?
Wikipedias Informationen sind dürftig. Aber angeblich handelt es sich um eine englischsprachige belgische Nachrichten-Website und -Zeitschrift. Wichtiger Hinweis, den die Online-Enzyklopädie mit uns teilen wollte:
«Im April 2020 plante die Zeitung aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus, ihre Bemühungen zu verstärken, um zeitnahe und nützliche Nachrichten über die sich entwickelnde Krise zu liefern, und warb auf ihrer Website um Unterstützung.»
Die Brussels Times wurde 1965 gegründet, heute ist sie im Besitz von BXL Connect. Eine Internet-Suche nach dem neuen Besitzer bringt seltsame Ergebnisse: Der offizielle Name der Firma, die 2013 registriert wurde, ist BXLconnect BVBA.
Deren Briefkastenadresse wird mit «Margaretasquare 10, Box 10, 1000 Brussels» angegeben und man kümmert sich anscheinend um Meinungsforschung (hier, hier, hier, hier und hier). Telefonnummern oder E-Mail-Adresse gibt die Firma nicht an.

Screenshot: BXLConnect
Und was ist eine BVBA? Das ist eine belgische Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die als Offshore-Company bezeichnet wird. Die Haftung der Anteilseigner ist auf den Wert des von ihnen gezeichneten Aktienkapitals beschränkt. Eine BVBA kann vollständig im Besitz von Ausländern sein – und ist damit «die beliebteste belgische Gesellschaft, die von Ausländern gegründet wird».
Und wie schaut’s beim Verlag The European aus, der behauptet, er stehe für Qualitätsjournalismus? Ansprechpartner ist die Weimer Medien Group in München. Für die Redaktion ist Valentin Weimer zuständig, ein Journalist, Gründer und Student.
Die Kooperationspartner von The European sind top: Dazu gehören die deutschen Medien Bild (Springer-Verlag), Focus Online und Finanzen100 (beide Marken von Hubert Burda Media), T-Online (früher Deutsche Telekom, jetzt Ströer Media) sowie der österreichische Standard, an dem der Springer-Verlag zu mindestens 50 Prozent beteiligt ist.
Das i-Tüpfelchen: Im Herbst 2021 vereinbarten der Standard und Der Spiegel eine redaktionelle Kooperation «mit investigativer Zusammenarbeit zu österreichischen politischen Themen». Nur zur Erinnerung: Kurz nach Beginn des Virusalarms kam raus, dass Der Spiegel eine großzügige Spende von über 2,5 Millionen Dollar von Bill Gates eingesackt hatte. Der Verlag musste das bestätigen.
Wie unseriös dieser ganze Medien-Club ist, wissen wir spätestens seit der «Pandemie». Vor Lügen, Halbwahrheiten und anderen Mauscheleien schreckt er nicht zurück. Aktuelles Beispiel: Als ich mir gestern den Focus-Erguss über von der Leyen noch einmal anschaute, war die Information darüber, dass dieser Artikel ein ChatGPT-Experiment ist, plötzlich verschwunden. Nur gut, dass ich bei meinem ersten Besuch einen Screenshot gemacht hatte.

Screenshot: The European
Solche haarsträubenden Manipulationen werden uns als «Qualitätsjournalismus» verkauft. Da tun sich tiefe Abgründe auf. Und sollte das Experiment ausgedehnt werden, wackeln bei den Leitmedien Stühle.
Auch interessant: Das Unternehmen OpenAI (ChatGPT) hat gerade sein Führungsteam erweitert. Paul M. Nakasone, ein pensionierter US-Armeegeneral und ehemaliger Direktor der National Security Agency (NSA), ist neues Vorstandsmitglied. Deutlicher geht es kaum.
Herzlich
Wiltrud Schwetje
[email protected]
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Hinweise:
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- Das Aktionsbündnis freie Schweiz fordert eine Parlamentsdebatte und eine Volksabstimmung zu den WHO-Verträgen.
- Die Schwärzungen verraten: Der Krisenstab des Bundeskanzleramts hat strafrechtlich relevante Taten begangen.
- Die westlichen Staatenlenker erlauben der Ukraine, was sie mit NATO-Unterstützung schon lange tut: Ziele in Russland anzugreifen. Was ist der Sinn der gefährlichen Übung?
- Wichtige Teilnehmer sagen ab: Die sog, Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock wird die Neutralität der Schweiz weiter beschädigen
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- «Auf beiden Seiten der Front» – Patrik Baab, Autor des Bestsellers kommt auf Lesereise in die Schweiz.
- Georgien: Es droht ein Maidan mit westlicher Unterstützung.
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