Die chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA) arbeitet an neuen Waffen für die kognitive Kriegsführung. Wie die Washington Post informiert, wurde im Dezember der Bericht «Warfare in the Cognitive Age: NeuroStrike and the PLA’s Advanced Psychological Weapons and Tactics» (dtsch: Kriegsführung im kognitiven Zeitalter: NeuroStrike und die fortschrittlichen psychologischen Waffen und Taktiken der VBA) veröffentlicht, der von der Denkfabrik CCP Biothreats Initiative erstellt wurde.
Teil der neuen Kriegsführungs-Strategie der chinesischen Armee sind demnach neue psychologische Methoden und Waffen zur Beeinflussung des Gehirns.
«Die VBA steht an vorderster Front, wenn es darum geht, fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz, Gehirn-Computer-Schnittstellen und neuartige biologische Waffen in ihre militärischen Strategien einzubinden», werden die Analysten der Denkfabrik zitiert.
In dem Bericht werde auf zwei aktuelle Studien der chinesischen Armee hingewiesen, die nach Ansicht von Open-Source-Forschern darauf hindeuteten, dass das chinesische Militär seine «Hard Power»-Waffen durch neue Waffentypen ergänze, um Kriege ohne konventionelle Waffen zu gewinnen.
Zu diesen neuen Waffen gehören laut Washington Post biologische Waffen, die den Schlaf oder schlafbezogene Störungen bei feindlichen Truppen hervorrufen sollen. Ziel sei es, Kognition und Wachsamkeit zu beeinträchtigen.
Bei anderen Waffen handele es sich um Geräte, die eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und externer Technologie herstellen, um kognitive Prozesse und die Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Man entwickele auch gehirngesteuerte Waffen, die ein präzises Anvisieren und Manipulieren der kognitiven Funktionen feindlicher Truppen oder Anführer ermöglichen.
Die chinesische Armee arbeite zudem an fortschrittlichen Waffen, die direkt durch die Gedanken eines Soldaten gesteuert werden können und die kognitive Manipulation und Kontrolle von Feinden zum Ziel haben. Weitere Waffen seien «genetische Drogen» - Arzneimittel, die die genetische und physiologische Beschaffenheit von Menschen verändern und kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Eigenschaften beeinflussen sollen.
Zu den elektronischen Waffen zählen der Washington Post zufolge «Soft-Kill-Radiowellen», die elektromagnetische Energie für nicht-tödliche Angriffe nutzen und bei den Gegnern Schläfrigkeit oder kognitive Beeinträchtigungen hervorrufen können.
«Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von Spitzentechnologien wie KI, [Brain-Computer-Interfaces] und biologischen Waffen in das militärische Kriegsführungs-Arsenal der VBA eine bedeutende psychologische Dimension verleiht, die über die physischen Auswirkungen hinausgeht», resümiert die Washington Post.
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