„COVID KIDS“ ist eine der wenigen Studien über das Befinden von Kindern und Jugendlichen während der Coronazeit. Ungeachtet dessen sind die Ergebnisse eindeutig:
Seit der Pandemie geht es Kindern und Jugendlichen erheblich schlechter als zuvor. Während vor Corona mehr als 95 Prozent der befragten jungen Leute angaben, mit ihrem Leben zufrieden oder sogar sehr zufrieden zu sein, waren es in der Zeit der Pandemie nur noch 53 Prozent.
Forscher der Universitäten Tübingen und Luxemburg hatten zwischen Mai und Juli 2020 mehr als 3‘000 Kinder und Jugendliche online zu ihren Erfahrungen in der Coronazeit befragt. Diese kamen aus Brasilien, Luxemburg, der Schweiz und Deutschland und waren zwischen 6 und 16 Jahre alt.
Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass besonders die Kinder und Jugendlichen unter der Coronakrise leiden. Auch in Deutschland war der Rückgang der Lebenszufriedenheit deutlicher als in der Schweiz und in Luxemburg. Alle Kinder gaben die gleichen Gründe für ihre mangelnde Lebenszufriedenheit an: Besonders fehlte ihnen der Kontakt zu Freunden und Personen aus dem familiären Umfeld.
Mehr als die Hälfte der Grundschulkinder haben darüber hinaus fast keinen Kontakt zu Lehrkräften, zeigte die Studie. Vor der Pandemie waren mehr als 90 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden mit der Schule; jetzt ist der Wert auf 50 Prozent gefallen. Die hohen Zahlen seien besorgniserregend, heisst es in der Studie.
Zur genaueren Erklärung der Ursachen für den starken Rückgang der Lebenszufriedenheit untersuchte das Team mehrere potenzielle Faktoren, die das Wohlbefinden beeinflussen.
Demnach entwickeln Kinder und Jugendliche, die Angst haben, an Covid-19 zu erkranken, mit höherer Wahrscheinlichkeit eher Sorgen oder negative Emotionen.
Gerade bei den Befragten in Deutschland ergab sich, dass Kinder und Jugendliche, die ihre eigene Freiheit während der Pandemie als zufriedenstellend erleben, auch mit ihrem Leben insgesamt zufriedener sind. Ausserdem fühlen sich Kinder, die sich positiv darüber äussern, wie Erwachsene ihnen zuhören, insgesamt sicherer und auch zuversichtlicher im Hinblick auf ihre eigene Gesundheit.