Der libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib erklärte gegenüber CNN, dass Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah nur wenige Tage vor seiner Ermordung durch Israel einem 21-tägigen Waffenstillstand zugestimmt habe.
Gefordert hatten den vorübergehenden Waffenstillstand laut dem Sender die Vereinigten Staaten, Frankreich, Australien, Kanada, die Europäische Union, Deutschland, Italien, Japan, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich und Katar, «um der Diplomatie eine Chance auf Erfolg zu geben und weitere Eskalationen jenseits der Grenze zu vermeiden». In dem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit Christiane Amanpour, Chefmoderatorin für internationale Angelegenheiten bei CNN, sagte Habib:
«Er [Nasrallah] hat zugestimmt, er hat zugestimmt. Wir haben vollständig zugestimmt. Der Libanon hat einem Waffenstillstand zugestimmt, aber in Absprache mit der Hisbollah. Der Sprecher des libanesischen Parlaments, Nabih Berri, beriet sich mit der Hisbollah, und wir informierten die Amerikaner und Franzosen über die Ereignisse. Und sie sagten uns, dass Herr [Israels Premierminister Benjamin] Netanjahu ebenfalls mit der Erklärung der beiden Präsidenten [Biden und Macron] einverstanden sei.»
Der leitende Berater des Weißen Hauses, Amos Hochstein, sollte dann in den Libanon reisen, um den Waffenstillstand auszuhandeln, so Habib weiter. Man habe ihnen gesagt, dass Netanjahu damit einverstanden sei. Somit hätten sie auch die Zustimmung der Hisbollah dazu erhalten.
Dennoch flog Israel vergangenen Freitag massive Luftangriffe gegen südliche Vororte von Beirut und bombardierte dabei unter anderem das Hauptquartier der Hisbollah in Dahije, das sich unter Wohngebäuden befunden haben soll. Wie es hieß, habe das Militär während eines Treffens der Hisbollah-Führung einen präzisen Luftangriff ausgeführt.
Laut israelischen Medien galt der Angriff in der libanesischen Hauptstadt Nasrallah. Bei dem Angriff wurden dem Militär zufolge auch der Hisbollah-Kommandeur Ali Karki und weitere Kommandeure der Miliz getötet.
Auf die Frage nach dem schwindenden Einfluss der Vereinigten Staaten in der Region sagte Habib dem Sender CNN, Washington sei «in dieser Hinsicht immer wichtig».
«Ich glaube nicht, dass wir eine Alternative haben. Wir brauchen die Hilfe der Vereinigten Staaten. Ob wir sie bekommen oder nicht, wissen wir noch nicht, aber die Vereinigten Staaten sind sehr wichtig, lebenswichtig für das Zustandekommen des Waffenstillstands», sagte Habib.
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