Biblische Prophezeiungen sind für viele Juden und Christen ein fester Bestandteil ihres Glaubens. Dazu gehört auch der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem, den Juden mit dem Kommen des Messias sowie einer zukünftigen Ära des Friedens und der göttlichen Gegenwart verbinden. Viele Christen sehen darin ein letztes Zeichen vor der Wiederkunft Christi. So hoffen diese Gläubigen seit fast 2000 Jahren auf den Wiederaufbau des Tempels – den dritten. Dreimal täglich sprechen orthodoxe Juden die Amidah, die Gebete für die Wiederherstellung des Tempels und die Wiederaufnahme der Opfer enthält.
Diese Vision ist heute laut Charisma keine ferne Hoffnung mehr, sondern beginnt sich Schritt für Schritt zu verwirklichen. «Leise und mit großer Genauigkeit» lege Israel derzeit das geistliche und materielle Fundament für den Dritten Tempel.
Frieden würde der Dritte Tempel allerdings kaum bringen. Er soll nämlich auf dem Tempelberg entstehen, wo sich gegenwärtig der Felsendom befindet, ein islamisches Heiligtum, das von den Umayyaden auf den Ruinen der beiden zerstörten jüdischen Tempel errichtet wurde. Pläne für den Bau eines neuen Tempels werden deshalb beonders von Muslimen scharf kritisiert. Die Spannungen zwischen Juden und Muslimen rund um den Tempelberg gehören zu den zentralen Konfliktpunkten im israelisch-palästinensischen Streit. Dieser Konflikt spielte auch eine wichtige Rolle beim Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023.
Im Zentrum der Bestrebungen für den Wiederaufbau steht das Temple Institute in Jerusalem. Weit mehr als ein historisches Archiv, fungiere das Institut als prophetischer Wegbereiter, so Charisma. Es habe jedes für den Tempeldienst erforderliche Objekt detailgetreu nach biblischen Vorgaben rekonstruiert. Goldene Menoras, Räucheraltäre, Schaubrottische und silberne Trompeten seien bereits angefertigt worden. Selbst das heilige Salböl – wie im Buch Exodus beschrieben und lange aus dem jüdischen Leben verschwunden – sei mit seltenen Gewürzen wie Myrrhe und Kassia wiederhergestellt worden.
Die Gewänder für den priesterlichen Dienst, darunter das mit zwölf Edelsteinen besetzte Ephod des Hohenpriesters, seien ebenfalls fertiggestellt worden. Dabei handle es sich nicht um symbolhafte Kostüme. Die Kleidung sei von rabbinischen Gelehrten geprüft worden und sei Teil eines konkreten Plans zur Wiederaufnahme des Tempeldienstes. Das Portal weiter:
«Über 300 Männer mit nachweisbarer Abstammung aus der priesterlichen Linie Aarons befinden sich derzeit in intensiver Ausbildung. Von Tieropfern bis zur rituellen Reinigung werden sie für den tatsächlichen Einsatz in einem zukünftigen Tempel vorbereitet.»
Eine der bedeutendsten Entwicklungen der letzten Jahre ist Charisma zufolge das Auftauchen einer makellosen roten Kuh, auch rote Färse genannt – eine biblische Voraussetzung zur Wiederherstellung ritueller Reinheit. Wie in 4. Mose 19 beschrieben, könnte nur die Asche einer makellosen roten Kuh Tempel und Dienende reinigen. Wie penibel dabei nach «Makeln» gesucht wird, zeigt sich zum Beispiel daran, dass zwei schwarze Haare eine rote Kuh ungültig machen.
Nach jahrzehntelangen vergeblichen Versuchen sei nun in Israel ein geeignetes Tier identifiziert worden, teilt Charisma mit. Die Vorbereitungen für das uralte Reinigungsritual seien am laufen: Das Tier soll verbrannt, seine Asche mit Quellwasser vermischt und zur Reinigung von Menschen und heiligen Gegenständen verwendet werden.
Trotz der politischen Spannungen steigen gemäß dem Portal immer mehr jüdische Gläubige auf den Tempelberg. Einflussreiche Stimmen innerhalb Israels würden zudem zu geistlicher wie praktischer Bereitschaft aufrufen.
Diese Entwicklung geschehe nicht im luftleeren Raum. Die prophetische Rückkehr des jüdischen Volkes in sein angestammtes Land sei in vollem Gange. Verlorene Stämme – von Indien über Äthiopien bis nach Südafrika – würden zurückkehren. Seit 1948 hätten über 3,5 Millionen Juden in Israel wieder eine Heimat gefunden. Charisma schließt:
«Der Dritte Tempel spielt laut biblischer Prophetie eine entscheidende Rolle in den Endzeitereignissen. Der Prophet Daniel spricht von einer zukünftigen Entweihung des Heiligtums – eine Vorhersage, die von Jesus und dem Apostel Paulus aufgegriffen wird und auf den Antichristen verweist, der sich im Tempel erhebt. Auch in der Offenbarung wird der Tempel als zentrales Element der letzten prophetischen Zeitlinie genannt.
Mit nahezu allen notwendigen Bestandteilen – den Tempelgeräten, den priesterlichen Gewändern, den geweihten Nachkommen Aarons und der roten Kuh – fehlt nur noch eines: der Tempel selbst. Während sich diese prophetischen Vorbereitungen beschleunigen, wächst unter Gläubigen weltweit das Bewusstsein für die Nähe der Wiederkunft Christi. Die Zeichen stehen nicht nur auf Erfüllung – sie verdichten sich. Und für jene, die es erkennen, ist die Botschaft klar: Macht euch bereit. Der König kommt.»
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