Malta galt kürzlich noch als Impf-Europameister. Mit «cleveren» Impfstoffkäufen und harten Massnahmen wollte Malta schon im Juni zur Covid-freien Urlaubsdestination werden. Durch eine Turbo-Impfkampagne sind bereits 69,6 % der Gesamtbevölkerung des Inselstaats geimpft. Doch nun würden die «Infektionszahlen» wieder deutlich steigen, berichtet die Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Man verzeichne derzeit 96 «Corona-Neuinfektionen» binnen eines Tages, bei einer Bevölkerungszahl von 503‘000 Menschen.
Impf-Europameister Malta. Impfdosen pro 100 Einwohner. Quelle: Statista.com
Ab Mittwoch, dem 14. Juli, kann das Land nur noch mit einem Impfnachweis bereist werden, wird Gesundheitsminister Chris Fearne von der FAZ zitiert. Kinder in Begleitung von Erwachsenen würden einen negativen PCR-Test benötigen. Doch Malta akzeptiere derzeit nur das digitale EU-Zertifikat und den Corona-Pass des britischen staatlichen Gesundheitssystems NHS sowie den maltesischen Corona-Impfnachweis für die Einreise. Damit ist Malta das erste Land in Europa, welches eine Impfung gegen Covid-19 zur Pflicht für die Einreise macht. Bisher galt auch der Nachweis eines negativen PCR-Tests.
Die meisten Fälle seien aus dem Ausland eingeführt worden, heisse es vonseiten der maltesischen Regierung. Vor allem Studenten seien Schuld daran, die Malta besuchten, um Englisch zu lernen. Deshalb wolle die Regierung auch die Sprachschulen ab kommendem Mittwoch dichtmachen.
Kommentar der Redaktion:
In ganz Europa wurden in Malta am meisten Menschen geimpft, mit mehr als 151 Dosen pro 100 Einwohner. Dass die Infektionszahlen in dem Land mit der höchsten Impfquote in Europa derart rasch ansteigen, und dies mitten im Sommer, wo Coronaviren normalerweise nicht aktiv sind, mag erstaunen – doch überraschend ist es nicht. Denn nach Impfkampagnen steigt die Zahl von Todesfällen und Infektionszahlen auf der ganzen Welt (wir berichteten).