Politisch ist es umstritten, gemäss Duden ist es (noch) falsch, es wird aber mit grossem Druck eingeführt: Das Gendern, also die «gendergerechte Sprache».
Die Ergebnisse der exklusiven Umfrage «Die Meinung der Deutschen zum Gendern» des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von T-Online zeigen nun: Rund drei Viertel der Befragten lehnen das Gendern ab, während nur etwa jeder Sechste «geschlechtergerechte» Sprachformulierungen gut findet. Lediglich acht Prozent sind unentschieden, was darauf hinweist, dass die Mehrheit der Deutschen dem Gendern skeptisch gegenübersteht.
Ein interessantes Ergebnis ist: Die Ablehnung des Genderns steigt mit zunehmendem Alter der Befragten. Während jeder vierte 18- bis 29-Jährige das Gendern befürwortet, sind es bei den Menschen ab 65 Jahren nur noch knapp sieben Prozent. Dies deutet darauf hin, dass insbesondere die ältere Generation Schwierigkeiten mit «geschlechtergerechter» Sprache hat.
Obwohl gegenderte Sprache insbesondere unter Studenten beliebt ist, ist sie auch hier dennoch nicht mehrheitsfähig. 43 Prozent der befragten Studenten sprechen sich dafür aus, während knapp 49 Prozent dagegen sind. Überraschenderweise ist der Unterschied in der Meinung zwischen Frauen und Männern nicht signifikant. Die Ablehnung des Genderns ist nicht geschlechtsspezifisch.
Die Meinungen zum Gendern variieren jedoch stark hinsichtlich der politischen Ausrichtung der Befragten. Eine Mehrheit für das Gendern findet sich nur bei den Anhängern der Grünen (53 Prozent). Bei den Anhängern der AfD und CDU lehnen 98 Prozent beziehungsweise 94 Prozent das Gendern ab.
Interessanterweise ist die Zustimmung zum Gendern in den letzten drei Jahren zurückgegangen, wie ein Vergleich mit einer T-Online-Umfrage aus dem Jahr 2019 zeigt: Damals waren noch 22 Prozent der Befragten dafür und zwei Drittel dagegen.
Die Mehrheitsverhältnisse sind somit klar. Trotzdem scheint es den Befürwortern zu gelingen, durch immer stärkeren Druck und unter Einsatz von befürwortenden Exponenten in Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur eine Situation herbeizuführen, in der das Gendern immer mehr an Boden gewinnt.