„Wenn der Rummel jetzt vorbei ist, dann werde ich mit einer kleinen Arbeitsgruppe ein neues Thema aufbauen.“ Dies erklärte Prof. Christian Drosten der Managementzeitschrift «Capital». Darf man daraus entnehmen, dass es auch ein Geschäft wird? Der Titel des Magazins legt dies jedenfalls nahe.
MERS, das «Middle East Respiratory Syndrome», sei der nächste Pandemie-Kandidat, sagt Drosten. MERS wurde 2012 erstmals auf der arabischen Halbinsel nachgewiesen und konnte sich, von wenigen Einzelfällen abgesehen, nicht darüber hinaus ausbreiten.
In Deutschland sind laut RKI bislang drei Fälle von MERS bekannt geworden – bei Rückkehrern aus der arabischen Halbinsel. 2015 trat die Erkrankung bei einem Patienten auf, der zuvor einen Kamelmarkt auf der Arabischen Halbinsel besucht hatte. Er verstarb drei Monate später an den Spätfolgen. Bei einer Kontaktperson des Infizierten konnten ebenfalls Antikörper gegen Mers-Coronaviren nachgewiesen werden. Die Erkrankung verlief jedoch unbemerkt und symptomfrei.
Woran Drosten arbeiten könnte: Das MERS-Virus dürfte, wie alle Viren, relativ häufig mutieren. Es ist denkbar, aus einer zuvor unbekannten Gensequenz ein «neuartiges MERS-Virus» abzuleiten und dafür einen Test zu entwickeln. Um daraus eine neue Pandemie entstehen zu lassen, ist keine signifikante Übersterblichkeit nötig, wie das Beispiel von Covid-19 zeigt.