Für Menschen, die gegen Corona geimpft wurden, besteht eine grosse Gefahr durch Antibody dependent enhancement (ADE). Zu diesem Schluss kommt eine am 9. August veröffentlichte Studie im Journal of Infection. Die Studienautoren fanden heraus, dass infektionsfördernde Anti-SARS-CoV-2-Antikörper sowohl den ursprünglichen Wuhan/D614G-Stamm als auch Delta-Varianten erkennen und ADE ein potenzielles Risiko für die Geimpften darstelle.
Beim ADE handelt es sich um eine überschiessende Immunantwort, die tödlich sein kann. Das bedeutet, dass der «Impfstoff» genau das Gegenteil von dem bewirkt, was beabsichtigt war. Diese Reaktion tritt ein, wenn infektionsverstärkende Antikörper Viren nicht neutralisieren, sondern die verbesserte Aufnahme des Virus in die Zellen befördern.
Betroffen davon sind geimpfte Menschen, die erneut in Kontakt mit dem Coronavirus kommen. Die Studienautoren sehen für das ursprüngliche Coronavirus (Wuhan-Spike-Sequenz) keine wirkliche Gefahr bezüglich ADE. Jedoch könnte die Delta-Variante für geimpfte Personen gefährlich werden. Infektionsverstärkende Antikörper haben laut den Studienautoren eine «höhere Affinität» für die erwähnte Variante.
«Das Auftauchen von SARS-CoV-2-Varianten könnte jedoch den Ausschlag zugunsten einer verstärkten Infektion geben. Unsere Struktur- und Modellierungsdaten deuten darauf hin, dass dies bei den Delta-Varianten tatsächlich der Fall sein könnte», heisst es in der Studie.
In der Konklusion schreiben die Autoren: «Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ADE bei Personen auftreten kann, die Impfstoffe erhalten haben, die auf der ursprünglichen Spike-Sequenz des Wuhan-Stamms basieren und dann einer Delta-Variante ausgesetzt sind.»
Sie fordern deshalb, dass das potenzielle Risiko durch ADE weiter untersucht wird. Wegen den Massenimpfungen rechnen die Autoren damit, dass viele Menschen von ADE betroffen sein könnten.
Die Studie lesen Sie hier.