«Wir wollen nicht um Grundrechte betteln», heisst es in der Ankündigung zum Auftakt der Kampagne «Aufarbeitung jetzt!». Initiator ist das Bündnis «Wir gemeinsam», das sich Ende 2021 in München gegründet hat, um laut eigenen Angaben ein Zeichen gegen die «immer schlimmer werdenden Zustände im Rahmen der Corona-Politik» zu setzen.
«Wer für den Landtag kandidiert, muss sich für eine Aufarbeitung und die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses einsetzen», betont das Bündnis in seiner jüngsten Aussendung. Es hält die Auseinandersetzung mit der Corona-Politik für das wichtigere Wahlkampfthema als eine «jahrzehntealte Flugblattaffäre». Laut der Initiative ist eine umfassende Aufarbeitung notwendig, um «Fehler nicht zu wiederholen und die Opfer der Corona-Politik zu rehabilitieren».
Warum es unbedingt eine Aufarbeitung brauche, begründet der Mitinitiator des «Wir gemeinsam»-Bündnisses Jürgen Müller folgendermassen:
«Die Gesellschaft ist gespalten wie nie zuvor. Das ist kaum verwunderlich nach der grössten systematischen Ausgrenzung in der Geschichte der BRD. In einem Land mit unserer Geschichte war es für mich schlichtweg nicht vorstellbar, dass Millionen Menschen wegen eines fehlenden medizinischen Merkmals ausgegrenzt werden können und dies breite gesellschaftliche Akzeptanz findet. Das schreit nach Aufarbeitung, um verschobene Massstäbe wieder zurückzusetzen.»
Auf der Kampagnen-Website finden sich sogenannte «Chroniken». Darin beleuchtet die Humanbiologin und Mitinitiatorin von «Wir gemeinsam» Sabine Kaiser unter verschiedenen Aspekten, was in dieser Zeit vorgefallen ist. Laut Kaiser geht es darum, «undemokratische Entgleisungen» zu dokumentieren und damit die Behauptung zu widerlegen, «man hätte dies damals nicht wissen können».
Allerdings will sich die Initiative mit ihrer Kampagne nicht auf das Jahr 2020 beziehen, sondern «auf die Exzesse ab dem November 2021 bis zur Entscheidung über die Impfpflicht im April 2022». Doch generell ginge es dem Bündnis um die Gestaltung der Demokratie und die Besetzung der Parlamente.
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